KATAR: Pride-Fahnen sind während der Fussball-WM erlaubt
Die Queer Community war alles andere als erfreut darüber, dass die Fussball-Weltmeisterschaften nach Russland im Jahr 2018 und mit Katar im Jahr 2022 gleich zweimal hintereinander in extrem LGBTI+ feindlichen Gebieten stattfinden. Entsprechend äusserten zahlreiche Menschenrechtsorganisationen auch ihren Unmut über die Entscheidung der Fifa.
Nun kommt jedoch ein minimales Zugeständnis von Seiten der Veranstalter in Katar: So erklärten sie gegenüber der Fifa, dass man die Regeln und Richtlinien des Weltfussballverbandes in den Stadien respektieren werde - wie immer die auch aussehen werden. Katar sei zwar ein konservatives Land, so Nasser Al-Khater, der CEO der Spiele 2022, doch man sei auch gastfreundlich. Man sei offen und einladend. Man verstehe die Unterschiede der Kulturen der Menschen, erklärt er weiter. Man verstehe auch die Unterschiede im Glauben der Menschen, doch alle werde willkommen geheissen und allen wird mit Respekt begegnet. Wie die Kultur von Katar Teil dieser Welt sei, so erwarten sie auch, dass ihre Kultur akzeptiert werde.
Bereits im Jahr 2019 erklärte Nasser Al-Khater gegenüber den Medien, dass LGBTI+ Gäste sich in Katar sicher fühlen können. Die Sicherheit aller Fans habe die höchste Priorität. Man habe viele Trainings für die Sicherheitskräfte organisiert, welche auch die kulturellen Unterschiede beinhalten. Vom öffentlichen Zeigen von Zärtlichkeiten soll man aber absehen, denn das sei nicht Teil ihrer Kultur - und das gelte für alle.
Kritik kommt derweil vom Beirat für Inklusion beim englischen Fussballverband: Chris Paouros erklärt dazu, dass die Erlaubnis von Pride-Flaggen reine Augenwischerei sei, denn LGBTI+ würden deswegen in Katar noch immer durch das Gesetz kriminalisiert. Es sei zwar grossartig, dass sie die Möglichkeit haben im Stadion ihre Regenbogenfahnen zu zeigen, doch dies helfe der LGBTI+ Community in keinster Weise. Man arbeite schliesslich dafür, dass jede*r sich selber sein kann, und wenn man eben Katari ist, dann kann man das nicht, und somit ist diese Ankündigung reine Augenwischerei.
Dies erinnert auch an die Aussage des damaligen Fifa-Präsidenten Sepp Blatter, als die Spiele 2010 nach Katar vergeben wurden. Auf LGBTI+ Fans angesprochen, machte er schlicht den flappsigen Kommentar, dass sie halt von jeglichen, sexuellen Aktivitäten absehen sollen.