KATAR: Gays sind an der Fussball-WM willkommen, solange sie sich nicht zu nahe kommen

KATAR: Gays sind an der Fussball-WM willkommen, solange sie sich nicht zu nahe kommen
Homosexualität ist in Katar illegal und kann mit bis zu sieben Jahren Haft bestraft werden, und Gay Muslimen droht bei gleichgeschlechtlichem Sex aufgrund der Scharia gar die Todesstrafe. Nun hat der WM-Beauftragte von Katar die Regeln erklärt, welche für LGBTI+ Fans an der Fussball-Weltmeisterschaften 2022 gelten werden...

Mit der Vergabe der Weltmeisterschaften durch die FIFA an Katar war klar, dass die LGBTI+ Fussballfans nach Russland ein weiteres Mal das Einsehen haben werden. Während in Russland noch die latente Homophobie in Teilen der Bevölkerung, sowie das Anti-Gay-Propagandagesetz das Problem war, so geht es 2022 nochmals einen Schritt weiter. Diesmal ist Homosexualität per se verboten, und es drohen bis zu sieben Jahre Haft. Für LGBTI+ Muslime könnte aufgrund der Scharia gar die Todesstrafe auf gleichgeschlechtlichen Sex verhängt werden. Letzteres ist in Katar bislang aber noch nie geschehen. Die Dimensionen für die Community sind somit nach Russland zumindest auf der rechtlichen Seite nochmals gravierender, auch wenn die Gefahr etwa durch LGBTI+ feindliche, gewalttätige Hooligans geringer sein dürfte.

Nun hat Nasser al-Khater, der Hauptverantwortliche der Fussball-Weltmeisterschaften in Katar, erklärt, dass alle Fussballfans, egal welchen Geschlechts, welcher sexuellen Orientierung, Religion oder Rasse an der WM in Katar sicher und willkommen sein werden. Die Sicherheit jedes einzelnen Fans sei von höchster Wichtigkeit, so Kather gegenüber der AFP weiter. Die Sicherheitsdienste würden viele Trainings erhalten, damit sie kulturelle Unterschiede auch in diesem Zusammenhang erkennen können. Das Zeigen von Zuneigung sei verpönt, und das gehöre nicht zu ihrer Kultur, so Kather weiter, aber das gelte auf der ganzen Linie für alle. Somit bedeutet dies, dass LGBTI+ Fans willkommen sind an der WM, sofern sie in der Öffentlichkeit die Finger voneinander lassen.

Ähnlich klang es schon 2010 vom damaligen FIFA-Chef Sepp Blatter: Er lachte die durchaus berechtigte Frage damals weg und meinte salopp, dass sie halt keinen Sex in Katar haben sollten. Dafür erntete der damals massive Kritik. Vier Jahre später äusserste sich auch der Sportminister von Katar zu diesem Thema. Salah bin Ghanem bin Nasser al-Ali erklärte damals, dass sein Land einen kreativen Weg finden werde, um mit diesem Thema umzugehen.

Dass Katar aber vor allem vordergründig auf Schönwetter macht und mit dem Thema Homosexualität doch seine liebe Mühe hat, zeigte sich im vergangenen Jahr: Damals berichtete ABC News, dass alle Artikel der New York Times, welche LGBTI+ Bezug haben, in der internationalen Ausgabe der Zeitung in Katar nicht erscheinen. Zudem wurde vor drei Jahren auch der Film The Danish Girl wegen seiner Transgender-Thematik im ganzen Land verboten.