KENIA: Mörder von LGBTI+ Aktivist zu 50 Jahren Haft verurteilt

KENIA: Mörder von LGBTI+ Aktivist zu 50 Jahren Haft verurteilt
Der Mord am kenianischen LGBTI+ Aktivisten und Fashion Designer Edwin Chiloba erschütterte die Community im Land und sorgte weltweit für Schlagzeilen. Nun wurde der mutmassliche Täter, sein Mitbewohner, zu einer Haftstrafe von 50 Jahren verurteilt, insbesondere wegen des brutalen Vorgehens und weil er vor Gericht offenbar keine Reue zeigte.

Achtung: Dieser Artikel handelt von Gewalt gegen eine queere Person.

Der Mord an Edwin Kiprotich Kipruto, auch bekannt als Edwin Chiloba, sorgte weltweit für Schlagzeilen. Die Leiche des 25-jährigen LGBTI+ Aktivisten und Fashion Designers wurde im Januar 2023 in einer Metallkiste am Strassenrand seines Wohnorts Eldoret gefunden. Laut einem Obduktionsbericht ist Chiloba erstickt worden. In seinen Mund befand sich ein Socken und eine Jeans war um sein Gesicht gewickelt worden.

Der öffentliche Druck auf die Polizei, auch international, war gross und es wurden umfangreiche Ermittlungen durchgeführt. Als mögliches Motiv kam auch ein Hassverbrechen in Frage, denn LGBTI+ Feindlichkeiten sind in Kenia weit verbreitet, insbesondere bei Personen, welche sich exponieren wie Chiloba. Bald geriet aber sein Mitbewohner, der kenianische Fotograf Jacktone Odhiambo, ins Visier der Behörden.

Chiloba und Odhiambo wohnten zusammen in der Nähe der Universität von Eldoret, wo Chiloba auch studiert hat. Dabei existierten auch Gerüchte und Zeugenaussagen wonach die beiden Männer eine Beziehung führten, dies erwähnte das Gericht aber in der Urteilsbegründung nicht. Es wurde aber festgestellt, dass das Opfer offenbar sexuell missbraucht wurde, bevor es umgebracht wurde.

Für die Prozessführung bot die Staatsanwaltschaft insgesamt 23 Zeugen auf und sie nutzten auch DNA-Spuren bei den Ermittlungen zum Tathergang. Weiter warfen sie dem mutmasslichen Täter vor, dass er nach seiner Tat das Geld von Chiloba verprasst habe.

Über ein mögliches Motiv äusserten sich die Richter nicht, auch nicht zu Spekulationen über ein mögliches Beziehungsdrama. Sie erklärten jedoch, dass die Tat auf teuflische Art begangen wurde, und das der Täter während dem Prozess keine Reue gezeigt habe. Deshalb sei eine Strafe von 50 Jahren angemessen. Odhiambo sei ein rachsüchtiger Mensch, so fuhr der Richter fort, der einen Mord an einem engen Freund begangen habe.