KENIA: War der Mord an LGBTI+ Aktivist ein Beziehungsdelikt?

KENIA: War der Mord an LGBTI+ Aktivist ein Beziehungsdelikt?
Die Polizei hat weitere Verhaftungen im Fall des ermordeten LGBTI+ Aktivisten und Fashion Designers Edwin Chiloba bekanntgegeben. Ein Motiv wurde aber noch nicht bestätigt, doch es gibt Hinweise, dass es sich um ein Beziehungsdelikt handeln könnte.

Er war ein bekannter Fashion Designer und LGBTI+ Aktivist, und er gehörte zu den ganz wenigen queeren Menschen in Kenia, welche sich offen geoutet haben. Sei es in Interviews oder in den Sozialen Medien, Edwin Chiloba hat stets betont, dass er sich für die Rechte marginalisierter Gruppen, und dabei insbesondere der LGBTI+ Community einsetzen werde.

Am Mittwoch (4. Januar) wurde seine Leiche am Strassenrand in einer Metallbox aufgefunden. Sie wurde offenbar übel zugerichtet. Am Wochenende hat die Polizei nun zuerst die Verhaftung von Jackton Odhiambo bekannt gegeben, und danach noch von drei weiteren Tatverdächtigen. Dazu wurde auch noch das Auto sichergestellt, mit welchem die Metallbox offenbar an den Strassenrand gefahren wurde.

Wie die Polizei später mitgeteilt hat, soll Odhiambo die Tat gestanden haben. Er ist ein langjähriger Freund von Edwin Chiloba, und er habe von zwei weiteren Personen Hilfe bekommen. Er will in einer Beziehung mit dem Opfer gelebt haben, führte die Polizei zudem weiter aus. Er habe Chiloba dann umgebracht, weil er von ihm betrogen worden sei.

Die Polizei hat aber noch weitere Untersuchungen angekündigt. Sowohl Amnesty International wie auch Human Rights Watch und die Kenyan Human Rights Commission haben rasche Ermittlungen gefordert, damit die Täter so schnell wie möglich gefasst und bestraft werden können.

Bei gleichgeschlechtlichen Aktivitäten drohen in Kenia bis zu 14 Jahre Haft. Die Gesetze werden zwar nur selten angewandt, doch sie werden oft auch als Druckmittel oder für Erpressungen verwendet. LGBTI+ feindliche Diskriminierungen gehören zudem zum Alltag vieler Queers und ein öffentliches Coming Out ist praktisch nicht möglich.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:

Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch

Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer