KONGO: Papst in Afrika eingetroffen

KONGO: Papst in Afrika eingetroffen
Der afrikanische Kontinent ist einer der wenigen Orte, wo die katholische Kirche tatsächlich noch wächst. Mit grosser Spannung wurde daher die nun begonnene Reise von Papst Franziskus im Kongo erwartet. LGBTI+ Aktivist:innen begrüssten, dass sich der Papst im Vorfeld derart klar gegen die Kriminalisierung von Homosexualität ausgesprochen hat.

Es ist seine fünfte Reise nach Afrika, seit er vor rund zehn Jahren Papst wurde. Diese Besuche sind gerade für die katholische Kirche von grosser Bedeutung, ist der Kontinent doch einer der wenigen Orte, wo die Kirche tatsächlich noch wächst, und zwar sowohl in der Zahl der Gläubigen, wie auch in der Zahl der Anwärter auf ein Amt als Priester.

Alleine im Kongo, sein erster Halt auf seiner mehrtägigen Reise, leben über 50 Millionen Katholik:innen, was rund der Hälfte aller Mitglieder auf dem gesamten Kontinent entspricht. So hat er auch gleich auf dem N’Dolo Flughafen der Hauptstadt Kinshasa eine Messe abgehalten, an der rund zwei Millionen Gläubige teilgenommen haben.

Bereits im Vorfeld haben LGBTI+ Aktivist:innen aus Afrika die deutliche Aussage von Papst Franziskus begrüsst, dass er die Kriminalisierung von Homosexualität klar ablehne. Diese Aussage war ein klares Statement, wenn man betrachtet, dass gerade in Afrika zahlreiche Länder Gesetze kennen, welche gleichgeschlechtliche Aktivitäten teils mit mehrjährigen Haftstrafen belegen. Die Stigmatisierung ist zudem enorm und ein Coming Out ist vielerorts kaum möglich.

Auch der afrikanische Zweig der ILGA zeigte sich erfreut über die Aussage, obwohl es unklar ist, ob der Papst die Rechte queerer Menschen auf seiner Reise überhaupt ansprechen wird. Um ihn aber auch von der kongolesischen LGBTI+ Community willkommen zu heissen, haben sie in Kinshasa ein grosser Banner aufgehängt, dekoriert mit Regenbogenfahnen. Julia Mukuala von ILGA Pan-Africa erklärte zudem, dass diese Aussage des Papstes die Sicht der religiösen Menschen im Kongo auf LGBTI+ verändern könne. Denn derzeit würden sie queere Menschen entmenschlichen und als Teufel ansehen.

Von dieser Botschaft des Papstes sind aber in Afrika längst nicht alle begeistert. So erklärte beispielsweise Alain Difima, Abt in Kinshasa, dass der Heilige Vater keinesfalls ein Unterstützer von Homosexualität sei. Vielmehr habe der Papst damit ausdrücken wollen, dass auch jemand, der Homosexualität praktiziere, Teil der Gesellschaft sein könne. Es sei seine Art einer homosexuellen Person, welche von der Welt als Kriminelle angesehen werden, eine Chance zu geben.

Noch seinem Besuch im Kongo wird der Papst weiter in den Südsudan reisen, bevor er am Sonntag wieder in den Vatikan zurückkehrt.