VATIKAN: Papst ermutigt LGBTI+ Katholik:innen

VATIKAN: Papst ermutigt LGBTI+ Katholik:innen
Der Papst traf sich während einer Konferenz mit einer italienischen Gruppe von queeren Katholik:innen und sprach mit ihnen über deren Plan, eine Kirche aufbauen zu wollen, welche LGBTI+ Menschen miteinschliesst.

Die Haltung der katholischen Kirche in Bezug auf queere Menschen und LGBTI+ Anliegen zu ergründen, ist nicht eben einfach: Auf viele positive und progressive Aussagen aus dem Vatikan folgen oftmals wieder Klarstellungen oder Rückschritte.

Nun traf sich der Papst am Rande eine Konferenz mit der Organisation La Tenda di Gionata bestehend aus queeren Katholik:innen, welche den Plan verfolgen, eine katholische Kirche aufzubauen, welche auch LGBTI+ miteinschliesst. Laut L'Avenire soll der Papst die Organisation nach einem Treffen ermutigt habe, eine solche Kirche, welche niemanden ausschliesse, zu schaffen.

110 Mitglieder der Organisation empfingen den Papst mit T-Shirts mit Regenbogenherzen und der Aufschrift "In der Liebe gibt es keine Angst". La Tenda di Gionata wurde 2018 gegründet und arbeitet mit verschiedensten religiösen Organisationen zusammen um einen Schutzraum für queere Menschen, sowie alle anderen, welche diskriminiert werden, zu bilden und sie zu unterstützen.

Während dem Treffen überreichten Mitglieder der Organisation dem Papst zahlreiche Briefe von Eltern von LGBTI+ Kindern, welche sich durch die Kirche ausgeschlossen fühlen und welchen von Seiten der Kirche mit Misstrauen begegnet wird. Weiter überreichten sie ihm auch zwei Bücher über Eltern mit queeren Kindern. Zudem forderten sie den Papst auf, seine Arbeit weiterzuführen.

Bereits im Januar dieses Jahres hat sich der Papst selber einmal mehr in Bezug auf queere Kinder geäussert. So erklärte er während einer seiner wöchentlichen Generalaudienzen, dass man niemals ein Kind verurteilen solle. So sollen Eltern, welche feststellen, dass ihre Kinder eine andere sexuelle Orientierung haben, zusehen, wie die Kinder damit umgehen und sie auf diesem Weg begleiten, so der Papst. Sie sollen sich nicht hinter einer verurteilenden Haltung verstecken.

Eine solche Aussage machte er bereits im September 2020, als er sich persönlich mit Eltern von LGBTI+ Kindern traf. Zwei Jahre zuvor sorgte er aber noch für mächtig Empörung in der LGBTI+ Community, als er in einer Aussage indirekt die Anwendung von Konversionsmassnahmen bei Kindern überstützte.