VATIKAN: Eltern sollen queere Kinder unterstützen, sagt der Papst
Die vergangenen paar Wochen waren aus Sicht der katholischen Kirche alles andere als einfach. So setzten über 100 Mitarbeitende in Deutschland mit ihrem öffentlichen Coming Out die Kirche als Arbeitgeber unter Druck, und auch in Bezug auf die Aufklärung der Missbrauchsfälle macht die katholische Kirche derzeit alles andere als eine gute Falle.
Mit dem Satz "Verurteile nie ein Kind" sorgte Papst Franzikus nun während seiner wöchentlich stattfindenden Generalaudienz einmal mehr für aufsehen, denn dieser Satz sagte er im Zusammenhang mit der sexuellen Orientierung. So sollen Eltern, welche feststellen, dass ihre Kinder eine andere sexuelle Orientierung haben, zusehen, wie die Kinder damit umgehen und sie auf diesem Weg begleiten, so der Papst. Sie sollen sich nicht hinter eine verurteilenden Haltung verstecken.
Bereits im September 2020 hat Papst Franzikus die gleiche Aussage gemacht, nachdem er sich mit Eltern mit queeren Kindern zur Aussprache getroffen hat. Zwei Jahre zuvor hat er jedoch indirekt erklärt, dass er Konversionstherapien bei Kindern unterstütze und damit für mächtig Kritik gesorgt.
Obwohl die jüngsten Aussagen des Papstes ermutigend klingen, so ist es leider schon fast gewiss, dass bald auch wieder andere Töne aus dem Vatikan kommen werden. So hat Papst Franziskus schon mehrfach versöhnliche Aussagen in Bezug auf die LGBTI+ Community gemacht, und wenig später seine Meinung wieder korrigiert.
Obwohl sich gerade viele Gläubige an der Basis eine offenere und tolerantere Kirche wünschen, so tut sich der Vatikan sehr schwer damit. Dies hat sich auch im vergangenen Jahr gezeigt, als es aus der Kirche hiess, dass Gott keine Sünden segne, und somit auch keinen gleichgeschlechtlichen Paaren den Segen erteile.
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