MALAYSIA: Behörden veröffentlichen Video zur Heilung von Homosexualität

MALAYSIA: Behörden veröffentlichen Video zur Heilung von Homosexualität
Die Behörden in Malaysia ziehen die Schrauben gegenüber der LGBTI+ Community weiter an: Ein neu veröffentlichtes Video zeigt eine Anleitung, wie Homosexualität geheilt werden kann. In jüngster Zeit ist es in Malaysia vermehrt zu Verhaftungen und Verurteilungen von LGBTI+ gekommen...

Gleichgeschlechtliche Aktivitäten sind im muslimisch geprägten Malaysia strafbar - und das Gesetz wird in jüngster Zeit auch vermehrt zur Anwendung gebracht. Es drohen dabei bis zu 20 Jahre Haft, Peitschenhiebe oder hohe Geldstrafen. Hinzu kommt, dass der Druck auf die Community stark angewachsen ist.

Dies zeigt sich auch im jüngsten Schritt der Jakim, des Departements für islamische Entwicklung. Die Behörde hat nämlich ein rund dreiminütiges Video veröffentlicht, in welchem die islamische Bevölkerung zur Geduld gegenüber LGBTI+ Menschen aufgerufen wird. Diese wiederum sollen im Gegenzug Busse tun. Sie sollen ihr sexuelles Verlangen über die Ehe oder über Fasten stillen, heisst es im Video weiter. Man könne Homosexualität mit viel Training und mit Anleitung überwinden.

Das Video, welches Jakim im Facebook veröffentlicht hat, erhielt gemischte Kritik im Land. So lobten es einige, da es einen einigermassen "positiven" Standpunkt gegenüber LGBTI+ vertrete. Einige zeigten sich auch überrascht, dass die Behörde ein nicht hasserfülltes Video veröffentlicht hat. Auch wenn die Botschaft nicht erfreulich ist, so werde nicht weiter Hass und Gewalt gegen LGBTI+ geschürt, sagen andere. Die Kritik vor allem von LGBTI+ Aktivisten bleibt aber, das Jakim mit dem Video nämlich suggeriere, dass die sexuelle Orientierung geändert werden könne, etwa mittels Conversion Therapien. Man wolle LGBTI+ quasi mit Geduld auf den richtigen Weg zurückführen, und jene, welche sich entscheiden, ihrem Herz zufolgen, werden mit den harten Scharia-Gesetzen konfrontiert.

Erst vor wenigen Wochen wurden fünf Männer zu Peitschenhieben und Geldstrafen verurteilt, weil sie gleichgeschlechtlichen Aktivitäten nachgegangen sein sollen.