MALAYSIA: Homophobe Attacke gefilmt und ins Netz gestellt
Das Video verbreitete sich über die Sozialen Medien in Windeseile und wurde innert kurzer Zeit über 240‘000 Mal angesehen. Im 96 Sekunden langen Video ist zu sehen, wie zwei Männer von einer Gruppe aufgefordert wird, das Auto zu verlassen. Die Beiden sind oben-ohne, und sie werden verdächtigt, Sex gehabt zu haben. Sie werden darauf übelst beschimpft und gar gewaltsam attackiert, und am Schluss werden sie zudem aufgefordert, ihre Ausweise zu zeigen.
Wer die Täter sind, ist unklar, doch es wird vermutet, dass sie von einem Sicherheitsdienst stammen, oder der Rukun Tetangga, einer lokalen Organisation, angehören. Zeitpunkt und der genaue Ort der Tat sind aber nach wie vor unbekannt. Der Vorfall soll aber angeblich der Polizeiwache des Dang Wangi Bezirks in Kuala Lumpur gemeldet worden sein.
Verschiedenste LGBTI+ Aktivisten meldeten sich nun zu Wort und forderten die Behörden auf, Untersuchungen einzuleiten um die Angreifer zu finden und zu bestrafen. Die Tat soll als Hassverbrechen beurteilt werden. Numan Afifi, Präsident der lokalen LGBTI+ Organisation Pelangi, schrieb zudem auf Twitter, dass er diese Anti-Gay-Gewalt aufs schärfste verurteile. Wenn die Täter denken würden, dass sie uns Angst machen, wenn sie uns verprügeln, dann haben sie Recht, man habe Angst um die eigene Sicherheit, doch man sei auch sehr wütend, so Afifi. Er fordere alle auf, welche LGBTI+ kennen, sie zu unterstützen und ihnen in diesen schwierigen Zeiten Mut zu zusprechen.
In Malaysia ist es in jüngster Zeit immer wieder zu homophoben Vorfällen gekommen. Erst vor kurzem wurden vier Männer für den Mord an einer Transperson angeklagt. Zwei Frauen wurden zudem ausgepeitscht, weil sie angeblich beim Sex erwischt wurden, und in Kuala Lumpur kam es zu einer Razzia in einem bekannten Gay Club. Die Regierung propagiert zudem offen die Anwendung von Conversion Therapien...