MALAYSIA: Urteil doch vollstreckt - zwei lesbische Frauen ausgepeitscht
Sie wurden beim Sex in einem Auto erwischt, und zudem wurde ein Dildo unter dem Sitz gefunden. Dies alleine genügte, damit zwei Frauen im Alter von 22 und 32 Jahren wegen gleichgeschlechtlichem Sex angezeigt und verurteilt wurden. Sie mussten 3300 Ringgit an Strafe bezahlen, rund 790 CHF, und wurden zu je sechs Peitschenhieben verurteilt. Es ist das erste Mal, dass zwei Frauen wegen ihrer Homosexualität zu einer solchen Körperstrafe verurteilt wurden.
Eigentlich hätte das Urteil am 28. August vollstreckt werden sollen, doch aus technischen Gründen wurde die Auspeitschung auf den 3. September verschoben - und auch durchgeführt. Laut Presseberichten hat die Auspeitschung um 10 Uhr morgens begonnen und dauerte rund 20 Minuten. Das Ganze geschah vor einem Richter, welcher das Prozedere überwachte und vor rund 100 Schaulustigen.
Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen verurteilten die Bestrafung aufs Schärfste und sprachen von Folter. Die Behörden in Malaysia schien dies kaum zu kümmern, vielmehr erklärten sie, dass diese Art der Strafe eine abschreckende Wirkung haben soll.
The public caning of the two women in #Malaysia is a dreadful reminder of the depth of discrimination #LGBTI people face in the country and a sign that the new government condones the use of inhuman and degrading punishments, much like its predecessor. pic.twitter.com/YQEQlJWec1
— Amnesty International Malaysia (@AmnestyMy) 3. September 2018