MALAYSIA: Premier verurteilt die Auspeitschung von zwei Frauen

MALAYSIA: Premier verurteilt die Auspeitschung von zwei Frauen
Der Premierminister von Malaysia verurteilt, dass zwei Frauen ausgepeitscht wurden, weil sie beim Sex in einem Auto erwischt wurden. Das Urteil reflektiere nicht die Ideale von Gerechtigkeit und Mitgefühl des Islams, so der Politiker, und die Auspeitschung hätte deshalb gar nicht stattfinden dürfen...

Man habe den Fall der beiden Frauen im Kabinett besprochen, erklärte Premierminister Mahathir Mohamad in einem über Twitter verbreiteten Video, und das Urteil reflektiere nicht die Gerechtigkeit und das Mitgefühl des Islams. Da es sich zudem um das erste Vergehen der Frauen gehandelt habe, hätte man ihnen erst eine Verwarnung geben sollen, statt sie gleich zu bestrafen.

Das Kabinett sei der Meinung, dass die genauen Umstände bei jedem Fall mitberücksichtigt werden sollen, und auch, dass man im Islam, leichtere Strafen und gleichzeitig auch Ratschläge und Beratung mitgeben sollte, so der 93-Jährige weiter. Man müsse zeigen, dass der Islam nicht erbarmungslos ist und Menschen mit harten Strafen erniedrige.

Diese Reaktion von Premier Mahathir Mohamad kam aber leider zu spät, als dass sie noch etwas bewirken konnte. Das Urteil gegen die 22- und die 32-jährigen Frauen wurde vor wenigen Tagen vollzogen. Sie erhielten je 6 Peitschenhiebe vor rund 100 Schaulustigen, da sie beim gemeinsamen Sex in einem Auto erwischt wurden. Auf gleichgeschlechtliche Praktiken stehen in Malaysia harte Strafen, welche bis zu mehrjährigen Gefängnisstrafen reichen können.