MALAYSIA: Minister behauptet: Es gibt keine Homosexuellen in seinem Land
Sei es Ramzan Kadyrov, der Präsident von Tschetschenien, oder eben Mohammaddin Ketapi, der Minister für Tourismus, Kunst und Kultur in Malaysia: Zahlreiche teils hochrangige Politiker verneinen schon die blosse Existenz von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, trans und inter Menschen in ihren Ländern. Dies führt mitunter dazu, dass harsche Gesetze gegen die Community eingeführt werden respektive, dass LGBTI+ verfolgt und kurzerhand verhaftet werden. So auch in Malaysia. In jüngster Zeit haben Razzien und Verhaftungen gegen die Mitglieder der LGBTI+ Community stark zugenommen.
In Berlin an der ITB, der weltweit grössten Touristikmesse, ging Malaysia mit dem Veranstalter eine Partnerschaft ein. Aus diesem Grund besuchte auch Mohammaddin Ketapi die Messe und die Stadt. Auf die Frage, ob Malaysia LGBTI+ Touristen ebenfalls willkommen heisse, erklärte der Minister gegenüber der Deutschen Welle schlicht, dass er nicht glaube, dass es Homosexuelle in Malaysia gebe. Dass Malaysia überhaupt Partner der ITB ist, stiess auch bei manchen Politikern in Deutschland auf Kritik. So protestierte der schwule Volker Beck von den Grünen wegen der grassierenden Homophobie in Malaysia gegen diese Partnerschaft.
Weltweit, und vor allem auch in Malaysia selber, sorgte der Kommentar des Ministers für teils heftige Kritik. Sogar Forderungen nach seiner Absetzung wurden laut. Ein Mitarbeiter von Mohammaddin Ketapi versuchte sich derweil in Schadensbegrenzung und erklärte, dass der Minister nur die Anerkennung des offiziellen Malaysia gegenüber der LGBTI+ Community ausgedrückt habe.