MALAYSIA: Transfrau wird Beraterin für HIV-Belange im Gesundheitsministerium
LGBTI+ Themen werden in Malaysia seit jeher kontrovers diskutiert, und waren schon für so manche, politischen Machtspiele verantwortlich. Und so überrascht es kaum, dass auch die Ernennung von Rania Zara Medina für ziemlich Diskussionen gesorgt hat. Die Transfrau wurde nämlich vom Gesundheitsministerium an Bord geholt und wird während der nächsten zwei Jahre zur Beraterin für die Anliegen der Transgender Community innerhalb des Country Coordinating Mechanism (CCM).
Der CCM besteht aus 25 Personen, und zwar jeweils aus Vertretern der Regierung, der Privatwirtschaft, Fachkräften und Experten, sowie aus Mitgliedern der Zivilgesellschaft und betroffenen Gruppen. Die Aufgabe von Medina wird es nun sein, dem Ministerium als Beraterin zur Verfügung zu stehen und dem CCM zu helfen, entsprechende Hilfsgesuche beim Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria zu stellen. Dabei soll sie sich dafür einsetzen, dass die Gesundheit bei Transmenschen verbessert werden kann.
Rania Zara Medina zeigte sich erfreut über die Ernennung und bedankte sich bei allen für die Unterstützung. Ohne das Vertrauen der Community sei es ihr nicht möglich, ihre Verantwortung zu übernehmen und sie werde ihr bestes für alle geben, so Medina.
ihre Ernennung fand aber nicht nur Zuspruch. Viele gaben der neuen Regierung, welche LGBTI+ freundlicher sein soll, die Schuld dafür. Medina wehrte sich aber dagegen und schrieb über Facebook, dass diese Stelle bereits von 2009 bis 2018, also bereits unter der Vorgängerregierung existiert habe.
Als der aktuelle Premierminister Mahathir Mohamad auf Medina angesprochen wurde, wusste er erst nicht darüber Bescheid und erklärte dann, ob es denn Beweise dafür gebe, dass Rania Zara Medina tatsächlich transgender sei.
Malaysia kämpft, wie zahlreiche andere Staaten in Asien, mit der starken Zunahme an HIV-Neuinfektionen. Besonders betroffen sind dabei MSM, also Männer, die Sex mit mit Männern haben, sowie Transpersonen.