MEDIZIN: Forschende haben neue Hoffnungen für die Heilung von HIV
Es sei ein entscheidender Fortschritt bei der Entwicklung eines Heilungsprozess, erklärten Dr. Elena Herrera-Carrillo, Leiterin des Teams bestehend aus Forschenden der Amsterdamer UMC, zusammen mit Yuanling Bao, Zhenghao Yu und Pascal Kroon. Man hoffe, dass man eines Tages in der Lage sein werde ein umfassendes Heilmittel gegen HIV zu entwickeln, welches allen zur Verfügung stehen werde und verschiedenste Virenstämme in unterschiedlichen zellulären Kontexten inaktivieren könne.
Obwohl die aktuellen Ergebnisse ermutigend seien, teilte das Team weiter mit, so sei es aber doch noch zu früh um zu erklären, dass eine HIV-Heilung in Sicht sei. Man sei zuversichtlich, dass diese Art der Technologie dereinst dafür eingesetzt werden kann, um das Virus im menschlichen Körper einmal ganz auszurotten. Es sei aber noch viel Arbeit nötig bis dahin. Man müsse erst noch das richtige Gleichgewicht in Bezug auf Sicherheit und Wirksamkeit finden, bis man die ersten klinischen Versuche am Menschen hin zu einer „Heilung“ in Betracht ziehen könne, so die Forschenden weiter.
Ihr Erfolg, denn sie nun im Labor erzielen konnten, klingt vielversprechend. So konnten sie mit der Methode des Gen-Editing-Tools, das als Crispr-Cas bekannt ist und mit einem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, das HI-Virus erfolgreich aus Zellen entfernen. Dieses Prinzip funktioniert wie eine „Schere“ auf molekularer Ebene, welche schlechte DNA-Stücke herausschneiden kann.
HIV kann gegenwärtig nicht geheilt werden, aber mittels Medikamenten kann die Virenlast unter die Nachweisgrenze gedrückt werden, wodurch das HI-Virus nicht mehr weitergegeben werden kann. Das Virus bleibt aber nach wie vor im Körper und zieht sich in ein HIV-Reservoir zurück. Werden die Medikamente abgesetzt, so wird das Virus wieder aktiviert. Das Virus aus diesem Rückzugsort in den Zellen zu entfernen ist derzeit die grösste Herausforderung auf dem Weg zu einer möglichen Heilung.
