MEDIZIN: Gibts schon bald einen neuen, revolutionären HIV-Test?

MEDIZIN: Gibts schon bald einen neuen, revolutionären HIV-Test?
Die Studien sind zwar noch eher am Anfang, doch erste Ergebnisse lassen aufhorchen: US-Forscher haben einen HIV-Test entwickelt, welcher einzig mit Speichel funktioniert, jedoch viel empfindlicher sein soll. Tests an einer handvoll Probanden haben bereits 100 Prozent korrekte Ergebnisse gebracht. Sollten weitere, grossangelegte Untersuchungen zum selben Resultat kommen, dann wäre der neue Test ein wichtiges Mittel im Kampf gegen HIV...

Es gibt bereits einige HIV-Tests, welche mit Speichel funktionieren, einer ist auch bereits für den selbstständigen Gebrauch zuhause zugelassen. Der neue Test, welcher von Forschern in Standford entwickelt wurde, soll aber nun viel empfindlicher sein und den Virus bereits sehr früh erkennen können, schreiben die Wissenschaftler in Proceeings of the National Academy of Sciences (PNAS). Nun müssen noch grossangelegte Untersuchungen die Vermutungen beweisen, aber die Foscher gehen davon aus, dass man eine HIV-Ansteckung schon zwei Wochen nachdem man dem Virus ausgesetzt war, identifzieren kann.

Dieser Test wäre ein weiterer Quantensprung in der HIV/Aids-Forschung: So erklärt Doktor Nitika Pant Pai, dass sich durch Speichel niemand anstecken kann, somit ist die Methode auch für Ärzte und anderes Personal in Kliniken sicher. Des Weiteren seien Personen viel eher dazu bereit Speichel abzugeben als Blut. Dies sei gerade etwa auch bei Kindern der Fall, so die Wissenschaftlerin weiter, aber auch an anderen Orten, wie etwa Gefängnissen, da es für eine Speichelprobe keine klinisch saubere Umgebung braucht.

Speichel und Blut würden ähnliche Informationen liefern, erklären die Autoren weiter, nur ist die Virenlast deutlich geringer im Speichel und daher auch viel schwerer Nachzuweisen. In Bezug auf das HI-Virus ist die Konzentration im Speichel so niedrig, damit der Körper dafür sorgen kann, damit man nicht ansteckend sei. Die Wissenschaftler haben nun aber eine Möglichkeit gefunden, via einem Umweg, den Virus doch nachweisen zu können um ein - offenbar - stichfestes Testresultat zu bekommen.

Die absolute Funktion des Tests ist noch weit davon entfernt, abschliessend bewiesen zu sein, geschweige denn eine Zulassung zu erhalten, doch erste Tests sind sehr vielversprechend. Die Zuverlässigkeit lag bis anhin bei 100 Prozent, doch der Test wurde erst an knapp fünfzig Personen durchgeführt. Dies ist noch viel zuwenig, um genaue Angaben machen zu können. Nun sollen weitere, grossangelegte Testreihen folgen.