MEXIKO: Krawalle nach LGBTI+ feindlichen Sprechchören bei Fussballspiel
In Lateinamerika, und insbesondere in Mexiko, haben LGBTI+ feindliche Sprechchöre leider eine lange Tradition im Sport. Auch beim Spiel zwischen Club Atlético Morelia und Tampico Madero Fútbol Club in Michoacán skandierten die Fans wieder das Wort "P*to", was einem despektierlichen Ausdruck über Schwule entspricht.
Die Regel des mexikanischen Fussballverbands besagt in diesem Fall, dass der Schiedsrichter den Match unterbrechen muss, und die Spieler in die Kabine gehen müssen, bis die Sprechchöre verstummen. Dies geschah auch während diesem Spiel, dem Viertelfinale des Expansión MX.
Diese Massnahme erzürnte nun einige Fans derart, dass sie im Stadion zu randalieren begannen. Fäuste flogen und sie versuchten auf das Spielfeld zu gelangen, zudem warfen sie Gegenstände gegen den Schiedsrichter. Die Sicherheitskräfte waren derart überfordert mit der Situation, so dass sie gar die Polizei mit Schutzschildern beiziehen mussten.
Homophobe Sprechchöre seien inakzeptabel und die Regel und Sanktionsmöglichkeiten werden vollkommen umgesetzt, hiess es darauf in einer ersten Stellungnahme des Fussballverbands. Nicht zuletzt durch den Kampf der FIFA gegen solches Verhalten, hat Mexiko neue Massnahmen gegen solche Parolen beschlossen.
Und so kam es: Der Verband hat nun den Club Atlético Morelia für das Verhalten von dessen Fans bestraft. So muss die Mannschaft eine Busse bezahlen und wurde für die kommenden drei Spiele gesperrt. Beim Spiel wurde zudem Tampico Madero F.C. zum Sieger erklärt.
Es war leider nicht das erste Mal, dass es durch eine solche Spielunterbrechung zu Krawallen in Fussballstadien kam. Im Juni fand ein WM-Qualifikationsspiel mit der mexikanischen Nationalmannschaft deshalb als Geisterspiel ohne Fans statt, und im September kam es ebenfalls zu ähnlichen Ausschreitungen während einem Spiel in Mexiko City.