MEXIKO: Keine homophoben Sprechchöre während gesamtem Fussball-Match

MEXIKO: Keine homophoben Sprechchöre während gesamtem Fussball-Match
Es hat einiges gebraucht: Nach einer Geldbusse über 65'000 US-Dollar, nach Geisterspielen und nach der Drohung von Turnieren ausgeschlossen zu werden, scheint die Botschaft nun bei den mexikanischen Fans angekommen zu sein: Die FIFA duldet keine LGBTI+ feindlichen Sprechchöre mehr.

Während den Länderspielen, auch an wichtigen Turnieren, sind die mexikanischen Fussballfans immer wieder mit LGBTI+ feindlichen Sprechchören negativ aufgefallen. So etwa immer dann, wenn der gegnerische Torwart den Ball weggekickt hat. Da das verwendete Wort im Spanischen mehrere Bedeutungen haben kann, dauerte es bis 2019, bis der mexikanische Fussballverband die homophobe Bedeutung endlich anerkannt hat - nicht zuletzt auch auf Druck der FIFA.

Der Weltfussballverband hat darauf Mexiko aufgefordert, verstärkt gegen diese Sprechchöre vorzugehen, etwa mit entsprechenden Aufklärungskampagnen. Diese haben aber kaum gefruchtet, selbst als sich die Spieler selber an die Fans wandten. Die LGBTI+ feindlichen Sprechchöre blieben bei allen Spielen der Nationalmannschaft weiter präsent.

Darauf entschied sich die FIFA härter vorzugehen und verhängte etwa eine Geldbusse von 65'000 US-Dollar gegenüber dem mexikanischen Landesverband, und als dies auch kaum etwas gebracht hat, wurden gar Geisterspiele ohne mexikanische Fans verordnet. Beim erneuten Versuch mit Fans in der vorletzten Woche beim CONCACAF Gold Cup-Spiel gegen Trinidad und Tobago kam es aber erneut zu solchen Sprechchören, worauf der Schiedsrichter das Spiel in der 86. und in der 96. Minute jeweils unterbrochen hat.

Selbst die Spieler und Trainer begannen noch auf dem Spielfeld auf ihre Fans einzuwirken. Dies und die Drohung, das Spiel abzubrechen, was für Mexiko bedeuten würde, dass sie mit 3:0 verloren hätten, scheint nun gewirkt zu haben. Beim Spiel gegen Guatemala letzte Woche gab es während dem ganzen Spiel keinen einzigen Vorfall mehr.