MEXIKO: Zwei Fussballspiele der Nationalmannschaft in leeren Stadien
Geht es um LGBTI+ feindliche Sprechchöre, so hat dies in Mexikos Fussball leider bereits eine lange Tradition, und obwohl die FIFA und die Fussballverbände besonders in den letzten wenigen Jahren Willen gezeigt haben, dagegen vorzugehen, scheint sich die Situation in den Stadion noch nicht gross verbessert zu haben.
Nun hat die FIFA erneut durchgeriffen und Mexiko zu einer Zahlung einer Geldstrafe von 65'000 US-Dollar, rund 60'000 Schweizer Franken, verurteilt, sowie zu zwei Heimspielen ohne Zuschauer. So werden die beiden Qualifikationsspiele für die Fussball-Weltmeisterschaften zwischen Mexiko und Jamaika am 2. September, sowie gegen Kanada am 7. Oktober, jeweils ohne Zuschauer stattfinden. Der Grund liegt an den homophoben Sprechchören während zwei CONCACAF-Olympia-Qualifikationsspiele im vergangenen März.
Ob sich durch die Strafen etwas ändern wird, ist fraglich, denn die mexikanischen Fussballfans habe diese Sprechchöre während praktisch allen Spielen der Vergangenheit benutzt. Dabei geht es um ein Wort, welches einen Mann bezeichnet, welcher Sex mit einem anderen Mann hat. Die Wurzel dieses Ausdrucks geht wohl in das Jahr 2007 zurück, und über die Deutung gab es teils heftige Debatten. 2019 anerkannte der mexikanische Fussballverband FMF das Wort aber als LGBTI+ feindlich.
Wie schon bei früheren Vorfällen, so versprach der Fussballverband auch diesmal wieder, etwas gegen die Sprechchöre zu unternehmen. So hat die mexikanische Nationalmannschaft beispielsweise bereits eine Videobotschaft gegen Homophobie im Fussball veröffentlicht, doch bislang leider erfolglos.
In einer Pressekonferenz forderte Yon de Luisa, der Präsident des FMF, die Fans erneut auf, sofort damit aufzuhören. Für einige sei es wohl lustig, doch er habe News, es sei sei nicht lustig, so De Luisa. Deswegen dürfen sie nicht mehr in die Stadien und nicht mehr bei der Nationalmannschaft sein. Hört auf damit, hört jetzt auf!
Auch der Nationaltrainer meldete sich darauf und erklärte, dass er sich Sorgen mache, was wohl als nächstes kommen werde, die nächsten Sanktionen. Sie möchten nicht, dass ihnen die Fans genommen werden, denn wie jede Nationalmannschaft, welche etwas erreichen wolle, so seien auch sie von den Spielern und von den Fans abhängig, so Tata Martino.