NIEDERLANDE: Gibt es bald ein Asylzentrum speziell für queere Migrant:innen?
In Amsterdam könnte das erste Asylzentrum entstehen, welches explizit queeren Menschen und alleinstehenden Frauen zur Verfügung stehen wird. Diese Forderung wurde nun von Stadtrat Suleyman Aslami, sowie von LGBTI+ Aktivist Peter Vermij eingebracht, da die jetzigen Einrichtungen gerade für sie nur ungenügenden Schutz bieten und gar eine Gefahr darstellen können.
Das Anliegen wurde von der Politik aufgegriffen, nachdem der Fall des 24-jährigen Nigerianers mit dem Namen Omari öffentlich bekannt wurde. Der queere Geflüchtete wurde in einem niederländischen Asylzentrum aufgrund seiner Zugehörigkeit zur LGBTI+ Community Opfer von brutaler Gewalt und Schikane. Omari ist mittlerweile in Deutschland und macht seine Geschichte öffentlich um damit zu helfen, dass andere queere Geflüchtete sicherer leben können.
Vier Parteien in Amsterdam setzen sich nun dafür ein, dass die Stadt ein solches Asylzentrum für LGBTI+ und für alleinstehende Frauen auch tatsächlich umsetzt. Es wäre ein Novum. Sie hoffen, dass die Stadt handeln kann, und zwar noch bevor es neue umfassende Vorschriften innerhalb der Europäischen Union gibt, welche den Schutz von Geflüchteten verbessern sollen.
Doch es gibt auch Kritiker:innen dieses Projekts, einerseits wegen den Kosten, aber auch weil sie finden, dass das Land bereits genug für Geflüchtete unternehme. Sie finden, dass die Niederlande andere Probleme erst zu lösen habe, wie etwa die öffentliche Sicherheit, der demografische Wandel, aber auch in Bezug auf die Familienpolitik.