NIGERIA: Bundesstaat will gleichgeschlechtliche Ehen verbieten
Obwohl gleichgeschlechtliche Aktivitäten im Bundesstaat Kano in Nigeria aufgrund der Scharia bereits mit dem Tod als maximale Strafe belegt sind, will der Gouverneur nun noch weitere Straftatbestände im Strafgesetz verankern. Derzeit drohen bei gleichgeschlechtlichen Handlungen bis zu 100 Peitschenhiebe oder ein Jahr Gefängnis, und wenn die "Täter" verheiratet sind oder waren, dann droht gar die Todesstrafe.
Mit dem neuen Gesetz will Gouverneur Abba Yusuf nun auch noch Eheschliessungen von gleichgeschlechtlichen Paaren explizit verbieten. Dazu hat er nun einen entsprechenden Gesetzesentwurf gutheissen und ans Parlament zur Debatte weitergeleitet. Yusuf erklärte dies während eines Treffen des Exekutivrats im Regierungsgebäude in Kwankwasiyya City.
Man werde dafür sorgen, dass sich im Bundesstaat keine Handlungen durchsetzen, welche der Religion und der Tradition widersprechen. Es sei eine Pflicht der Regierung für die moralische Integrität der Gesellschaft zu sorgen, erklärte ein Regierungssprecher weiter. Das kulturelle und religiöse Erbe von Kano müsse bewahrt werden. Es würden harte Konsequenzen für all jene drohen, welche für schuldig befunden werden, eine gleichgeschlechtliche Ehe oder etwas ähnliches geschlossen zu haben. Auch Gouverneur Abba Yusuf betonte, dass er hoffe, dass die Abgeordneten den Gesetzesentwurf dringlich behandeln, da er von enormer Bedeutung für das moralische und soziale Wohlergehen des Staates sei.