UGANDA/ NIGERIA: Schwere Gewalt an Schulen - wohin der Hass auf Queers führen kann
Sowohl in Nigeria wie auch in Uganda werden queere Menschen gerne als Sündenböcke hingestellt, und dies bis in höchste Ämter der Politik. Mit immer strengeren Gesetzen und den entsprechenden Debatten darüber wird der Hass zudem zusätzlich geschürt. Dies führt dazu, dass es immer wieder zu massiven Gewaltausbrüchen kommt, schon wenn der blosse Verdacht besteht.
Dies zeigte sich im Juli an einer Schule in Nigeria. Dort wurden vier Schüler von ihren Kameraden verdächtigt, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu führen. Darauf griffen sie zu Eisenstangen und hetzten die vier Jugendlichen übers Gelände. Die Gewalt war derart brutal, dass zwei der Opfer an ihren schweren Verletzungen verstarben. Die anderen beiden Jugendlichen wurden ebenfalls verletzt.
Ein ähnlicher Vorfall erschüttert nun auch die renommierte Ntare Secondary School in Mbarara im Westen Ugandas. Dort gehen nur Jungen zur Schule und es kam zu einem Ausbruch an Gewalt als ebenfalls vier Schüler verdächtigt wurden, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu führen. Zwei der Opfer gelang die Flucht, doch einer von ihnen musste darauf aufgrund seiner Verletzungen im Spital behandelt werden. Die beiden anderen Jugendlichen konnten von Mitarbeitern gerettet und in Sicherheit gebracht werden.
Erst die herbeigerufene Polizei konnte die Lage beruhigen und den wütenden Mob zerstreuen. Wie gross der Hass war, zeigte sich im Nachhinein. So gab es auf dem gesamten Schulgelände Zerstörungen wie etwa eingeschlagene Fensterscheiben. Die Situation wurde auch befeuert, da der Schulleiter angeblich von weiteren Schülern gewusst habe, welche ebenfalls „gleichgeschlechtliche Handlungen praktiziert“ haben sollen, doch er weigerte sich deren Namen bekannt zu geben.
Dies war nicht der erste Vorfall an der Ntare Secondary School. Bereits im Jahr 2015 musste die Polizei ausrücken und sogar Tränengas einsetzen um die Situation wieder in Griff zu bekommen. Damals wurden offenbar zwei Jungs beim Sex erwischt. Die aufgebrachte Menge drohte darauf die beiden Schüler zu lynchen. Aufgrund der Randale musste die Schule damals gar zwischenzeitlich geschlossen werden.
Uganda befeuert LGBTI+ Feindlichkeit durch die Politik in höchstem Masse und hat seit 2023 eines der strengsten Gesetze gegen queere Menschen. Auf „schwere Homosexualität“ droht dabei sogar die Todesstrafe. Selbst auf einvernehmliche, gleichgeschlechtliche Handlungen drohen lange Haftstrafen. 20 Jahre Gefängnis gibt es zudem für jene, welche sich für queere Menschen und deren Rechte einsetzen.