NIGERIA: Drei Männer zum Tode verurteilt

NIGERIA: Drei Männer zum Tode verurteilt
Im muslimischen Norden sind drei Männer aufgrund angeblicher, gleichgeschlechtlicher Aktivitäten zum Tode verurteilt worden. Einer der Männer soll bereits 70 Jahre alt sein. Sie haben nun noch einen Monat Zeit um das Urteil allenfalls anzufechten.

Wie Adam Dan Kafi von der zuständigen Behörde erklärt, seien am 14. Juni drei Männer im Alter von 20, 30 und 70 Jahren im Dorf Gwada im muslimischen Norden Nigerias verhaftet worden. Ihnen werden gleichgeschlechtliche Aktivitäten vorgeworfen. Ein Gericht im Bundesstaat Bauchi hat die drei Männer nun für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.

Wie Richter Munka’ilu Sabo mitteilt, seien die drei Beschuldigten nicht durch Anwälte vertreten worden, und sie hätten ein Geständnis für ihre Taten abgelegt. Sie seien darauf nach der Sektion 134 des Strafgesetzes verurteilt worden: Diese besagt, dass alle, welche sich der Sodomie hingeben mit dem Tod durch Steinigung oder einer anderen Art, welche durch den Staat bestimmt wird, bestraft werden.

Die drei Verurteilten haben nun die Möglichkeit, das Urteil während 30 Tagen anzufechten und in Berufung zu gehen. Jede Todesstrafe, welche durch ein Schariagericht verhängt wird, muss zudem auch noch durch den Gouverneur des Bundesstaats abgesegnet werden.

Homosexualität ist in Nigeria illegal: Im Norden befolgen 12 Bundesstaaten die Scharia, darunter auch Bauchi, wo nun die drei Männer verurteilt wurden. Die Bundesstaaten im Süden des Landes sind christlich geprägt, und dort drohen bis zu 14 Jahre Gefängnis auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten.

Daneben gibt es noch weitere Gesetze, welche die Rechte von queeren Menschen massiv einschränken. So verbietet ein Gesetz explizit die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, und wer dageben verstösst muss mit bis zu 14 Jahren Haft rechnen. Jenen, welche einer solchen Zeremonie beiwohnen, drohen zudem bis zu 10 Jahre Gefängnis

Doch auch das sonstige queere Leben wird absolut in den Untergrund gedrängt. So können auch die Betreiber von LGBTI+ Clubs mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden.