UK/ NIGERIA: UK rüstete extrem LGBTI+ feindliche Polizei in Nigeria aus

UK/ NIGERIA: UK rüstete extrem LGBTI+ feindliche Polizei in Nigeria aus
Grossbritannien hat endlich zugegeben, dass das Land das Special Anti-Robbery Squad(SARS) in Nigeria ausgebildet und ausgerüstet hat. Dieser Spezialeinheit der Polizei wird eine lange Liste an Vergehen vorgeworfen. So soll sie regelmässig für massive Gewalt und Attacken gegen friedliche Demonstranten verantwortlich gewesen sein, zudem werden ihr auch Folter, Mord ohne Gerichtsverfahren, sowie weitere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die Einheit soll auch mehrfach gegen LGBTI+ vorgegangen sein...

Nigeria gilt ohnehin bereits als eines der LGBTI+ feindlichsten Länder der Welt, und durch das Special Anti-Robbery Squad (SARS) wurde das Klima der Angst nochmals massiv verschärft. Wie Aktivist*innen erklären, seien LGBTI+ immer wieder Opfer von Polizeigewalt geworden, welche von dieser Spezialeinheit ausging. So wurden insbesondere schwule Männer, welche sich in deren Augen eher weiblich verhielten, schikaniert oder gar Opfer von Gewalt, ebenso wie Lesben, welche eher maskulin auftraten, sowie auch Transmenschen.

Die Schikanen und Gewalttaten reichen von Beschimpfungen und willkürlichen Kontrollen respektive Verhaftungen, bis hin zu körperlicher Gewalt, Folter oder gar Mord, ohne dass es je zu einem Gerichtsprozess gekommen ist. Dass diese Spezialeinheit nicht zuletzt durch die Unterstützung von Grossbritannien zustande kam, wurde von der Regierung stets abgestritten. Nun gestand James Duddridge, der britische Minister für Afrika, aber erstmals ein, dass sein Land die Polizisten der Einheit tatsächlich ausgebildet und auch ausgerüstet hat.

Wie Duddridge schriftlich gegenüber einer Labour-Abgeordneten erklärte, sei das Training seiner Meinung nach darauf ausgelegt gewesen, um die Menschenrechtssituation im Land zu verbessern, zur Schulung über öffentliche Gelder, sowie für Workshop zum Polizeiwesen. Man habe der nigerianischen Polizei zudem auch Material als Ausrüstung zur Verfügung gestellt, was schlussendlich beim SARS zum Einsatz kam.

In Nigeria kommt es immer wieder zur Protesten, welche die Abschafftung des SARS fordern. Insbesondere im Oktober wurde diese Forderung wieder auf die Strasse getragen, nachdem ein Video aufgetaucht ist, welches zeigt, wie ein SARS-Mitglied einen Zivilisten niederschiesst. Vor einigen Tagen kam es während Protesten zu massiven Zusammenstössen mit der Polizei, in deren Folge 12 Demonstranten erschossen wurden - Opfer von Polizeigewalt. Danach wurde SARS zwar offiziell für aufgelöst erklärt, doch Aktivist*innen glauben, dass diese Ankündigung eher symbolisch ist um die Gemüter zu beruhigen.