NORDIRLAND: Ab heute wird geheiratet
Es waren lange Jahre, in welchen sich die LGBTI+ Community mit ihren politischen Verbündeten dafür eingesetzt hat, die Ehe endlich auch für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. Die Mehrheiten in der Bevölkerung waren längst vorhanden, und selbst im Parlament kam eine entsprechende Vorlage schliesslich durch, doch bedingt durch die besonderen, politischen Gegebenheiten in Nordirland konnte die Democratic Union Party, DUP, die Vorlage mit ihrem Minderheiten-Veto blockieren. Schliesslich waren es quasi äussere Umstände, welche der Ehe für alle zum Durchbruch verhalfen.
Da sich die Parteien in den vergangenen Monaten in Nordirland nach den Wahlen nicht auf eine Koalition einigen konnte, und man so quasi führungslos war, übernahm automatisch das britische Parlament das Ruder. Obwohl sich die dortigen Politiker erst nicht mit diesem heissen Eisen befassen, und die Entscheidung Nordirland überlassen wollten, kam es schlussendlich doch zu einer Abstimmung im britischen Parlament, und die Politiker sprachen sich mit grosser Mehrheit für die Marriage Equality aus. Sie setzten aber auch eine Frist: Sollte Nordirland bis zum 21. Oktober noch immer kein Parlament haben, dann wird Marriage Equality Realität - und so geschah es schliesslich auch.
Nachdem darauf sämtliche Gesetze entsprechend angepasst wurden, damit sie auch für gleichgeschlechtliche Paare gelten, trat das Gesetz schliesslich am 13. Januar in Kraft. Nach Ablauf der üblichen Frist vom Antrag bei den Behörden bis zur tatsächlichen Hochzeit, können nun am 11. Februar die ersten gleichgeschlechtlichen Paare in Nordirland heiraten. Die Allerersten werden Sharni Edwards und Robyn Peoples sein. Die beiden Frauen in ihren Zwanzigern feiern zudem just an diesem Tag das 6-jährige Jubiläum ihrer Beziehung. Das Ja-Wort werden sie sich in der Küstenstadt Carrickfergus geben.
Noch etwas warten müssen Paare in einer eingetragenen Partnerschaft. Die britische Regierung prüft noch immer, wie diese in Nordirland am besten in Ehen umgewandelt werden können, und das selbe gilt auch dafür, wie religiöse Trauungen gehandhabt werden sollen.