ÖSTERREICH: Blutspende soll diskriminierungsfrei werden

ÖSTERREICH: Blutspende soll diskriminierungsfrei werden
Das faktische Blutspende-Verbot für Männer, die Sex mit Männern haben, soll durch eine neue Blutspende-Verordnung ersetzt werden, welche das individuelle Risikoverhalten einer Person in den Fokus nimmt. Damit soll die Diskriminierung ganzer Bevölkerungsgruppen ausgeschlossen werden.

Bislang gilt in Österreich, dass schwule und bisexuelle Männer nur Blutspenden dürfen, wenn sie während mindestens 12 Monaten keinen Sex hatten. Trans Personen sind zudem ganz von der Blutspende ausgeschlossen. Dies soll sich nun ändern, haben die ÖVP und die Grünen beschlossen.

Eine neue Blutspende-Verordnung soll diese Form der Diskriminierung ausschliessen und vielmehr das individuelle Risikoverhalten in den Fokus stellen, und nicht mehr ganze Gruppen von Personen von vornherein von der Blutspende ausschliessen. Dies soll ab dem kommenden Herbst gelten.

Österreich hat dazu die neue 3x3 Regel ausgearbeitet, welche künftig für alle Menschen gelten soll, unabhängig von der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität. Demnach sollen ab Herbst all jene Personen während drei Monaten kein Blut mehr spenden dürfen, welche in den letzten drei Monaten mit drei oder mehr verschiedenen Personen Sex hatten.

Verschiedenste Politiker:innen und LGBTI+ Organisationen forderten, dass in dieser Verordnung zusätzlich auch noch ein Diskriminierungsverbot aufgenommen werde, doch dieser Vorschlag hat nach jetziger Abschätzung keine Chance.

Nach zwei Jahren will die Regierung aber eine erste Bilanz ziehen und prüfen, ob die neue Blutspende-Verordnung in der Praxis auch umsetzbar.