ÖSTERREICH: Klare Mehrheit unterstützt die Ehe für alle
Nachdem der Deutsche Bundestag in einer überraschend angesetzten Abstimmung die Ehe für alle gut hiess, stellte das Nachrichtenmagazin Österreich der Bevölkerung die gleiche Frage – und das Ergebnis war deutlich: 59 Prozent der Österreicher sprachen sich für die Öffnung der Ehe für schwullesbische Paare aus, 16 Prozent haben sich noch nicht entschieden oder machten keine Angaben, und 25 Prozent lehnten die Ehe für alle ab. Insbesondere bei den Jungen und bei den Frauen fand das Anliegen breite Unterstützung. So unterstützen bei den unter 30-Jährigen rund 77 Prozent die Ehe für alle, während der Anteil bei den über 50-Jährigen noch 52 Prozent beträgt, aber immerhin auch dort noch eine Mehrheit. Ebenfalls grosse Unterschiede gibt es in Bezug auf das Geschlecht: So liegt der Ja-Anteil bei den Frauen bei 68 Prozent und bei den Männern bei nur 51 Prozent.
Aufgeteilt auf die Parteien, zeigte sich, dass die Befürworter der Ehe für alle bei den Wählern aller Parteien über eine Mehrheit verfügen. Demgegenüber stehen jedoch die Abgeordneten von ÖVP, FPÖ und der Partei Team Stronach, welche sich gegen die Öffnung der Ehe stellt und damit bislang eine politische Umsetzung verhinderte. Bei den Wählergruppen liegt die Zustimmung für die Ehe für alle bei den NEOS mit 79 Prozent am höchsten. Nur gerade 7 Prozent stellten sich dagegen. Bei den Grünen liegt der Anteil der Supporter bei 73 Prozent und bei den Sozialdemokraten bei 71 Prozent. Die konservative ÖVP von Sebastian Kurz weist bei den Wählern noch einen Ja-Stimmenanteil von 55 Prozent auf. Kurz selber sprach sich aber in einem Interview gegen die Vorlage aus. Die niedrigste Zustimmung aller Parteien weisen die Wähler der rechtspopulistischen FPÖ aus: 46 Prozent würden für die Öffnung der Ehe stimmen, jedoch auch dieser Anteil ist immer noch deutlich höher als jener der Gegner. 37 Prozent würden die Ehe für alle ablehnen.
Am 15. Oktober finden in Österreich die nächsten Nationalratswahlen statt: Das Abschneiden der einzelnen Parteien wird dann nicht zuletzt wegweisend dafür sein, wie es mit der Ehe für alle weitergeht. Bundeskanzler Christian Kern unterstützt das Anliegen, wie er an der Regenbogenparade in Wien versprach.