PHILIPPINEN: Oberstes Gericht befasst sich mit Marriage Equality

PHILIPPINEN: Oberstes Gericht befasst sich mit Marriage Equality
Es gibt ein Datum: Im Juni wird das Oberste Gericht der Philippinen mit den Anhörungen zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare beginnen. Leider ist jetzt schon klar, dass die Katholische Kirche massiv dagegen halten wird. Support könnte es dafür aus der Politik geben...

Endlich hat das Oberste Gericht der Philippinen einen Termin bekannt gegeben, wann die ersten Anhörung über die Legalisierung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare stattfinden wird: Es ist im Juni diesen Jahres. Doch bis es soweit kam, war es ein langer Weg. Der schwule Anwalt Jesus Falcis III hatte bereits im Jahr 2015 einen entsprechenden Antrag bei Gericht eingereicht, ein Jahr später einen weiteren und die Richter haben sich bis nun Zeit gelassen, ob sie auf diesen Fall überhaupt eintreten wollen oder nicht.

Am 19. Juni 2018 um 14 Uhr am Nachmittag ist nun soweit, wie ein Sprecher des Supreme Court bestätigte. Dann kann Falcis seine Gründe vorlegen, weshalb er glaubt, dass einige Bestimmungen im Familiengesetz aus dem Jahr 1987 gegen die Verfassung der Philippinen verstossen. Seiner Meinung nach schreibt das Gesetz in Bezug auf die Ehe nämlich nicht vor, welche Geschlechter heiraten dürfen und welche nicht. Aus diesem Grund stünde auch nichts einer Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare im Weg.

Falcis möchte zudem aufzeigen, dass Marriage Equality auch einen gewissen Schutz für gleichgeschlechtliche Paare, aber auch für die Gesellschaft an sich bedeute. So gebe es viele Lücken diesbezüglich beim Erbrecht, beim Besitz von Eigentum, aber auch in Bezug auf die Elternschaft in Regenbogenfamilien.

Ob er mit seinem Antrag vor Gericht viel Chancen haben wird, ist fraglich. Von der Regierung kommen gemischte Signale. Während etwa Staatspräsident Rodrigo Duterte in jüngster Zeit wieder eher Pro-Marriage Equality zu sein scheint, so hat ein Generalstaatsanwalt dageben gehalten, dass der Antrag nicht sehr vielversprechend und eigentlich auch voller Fehler sei. Es gebe nicht viele Möglichkeiten für das Gericht, jene Artikel zu streichen, welche Falcis fordere. Seine Forderungen seien mehr für den Stammtisch geeignet und nicht für einen Verfassungsrechtsstreit, doppelte er nach.

Doch nicht nur der Generalstaatswalt hat bereits Pfeilspitzen gegen den Antrag abgefeuert, sondern auch die Katholische Kirche, welche auf den Philippinen stark vertreten ist: Man werde kämpfen, um die Öffnung der Ehe zu verhindern...