POLEN: Krawalle an LGBTI+ feindlicher Demo in Warschau
Wegen der Corona-Pandemie, welche auch Polen fest im Griff hat, wurde der jährlich stattfindende, sogenannte Unabhängigkeitsmarsch in der polnischen Hauptstadt verboten. Genützt hat es wenig, denn rund tausend Neo-Nazis und Rechtsradikale marschierten am Mittwoch trotzdem mit ihren LGBTI+ feindlichen, rassistischen und äusserst nationalistischen Parolen durch Warschau. Dabei trugen sie polnische Fahnen bei sich, aber auch Nazi-Symbole. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer trug zudem keine Maske.
Die Gewalt brach aus, als die Demonstranten begannen Steine und Feuerwerkskörper gegen Polizisten zu werfen. Diese antworteten mit Gummischrot. Zahlreiche Polizisten wurden verletzt, als sie von Hooligans angegriffen wurden, wie die Polizei mitteilte. Man habe auch eingreifen müssen, damit Rettungskräfte zu den Verletzten vordringen konnten, denn die Demonstranten blockierten den Weg.
Während des Marsch wurden auch Feuerwerkskörper und Brandsätze gegen Wohnungen geschleudert, welche Regenbogenfahnen aufgehängt oder an Fenstern zeigten. Dabei kam es auch zu Bränden und Schäden an den Gebäuden.
Der Unabhängigkeitsmarsch existiert seit 2008 und es wird jeweils im November der Unabhängigkeit Polens von Russland, Preussen und vom österreichischen Kaisertum gedacht. Dabei wird der Anlass insbesondere von Neo-Nazis und Rechtsradikalen genutzt um ein Zeichen gegen LGBTI+ und gegen den Kommunismus zu setzen. Bereits 2013 wurde im Zentrum von Warschau eine riesige Regenbogenskulptur in Brand gesetzt.