POLEN: Homosexualität mit Pädophilie zu vergleichen ist informativ und aufklärerisch

POLEN: Homosexualität mit Pädophilie zu vergleichen ist informativ und aufklärerisch
Mit Lautsprechern und Plakaten fuhr eine ultrarechte Organisation durch die Strassen Polens um Stimmung gegen LGBTI+ zu machen: Dabei verglichen sie auch offen Homosexualität mit Pädophilie. Ein Gericht gab ihnen nun gar Recht und beurteilte deren Kampagne als informativ und aufklärerisch...

Die Kampagne solle unter informativen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten beurteilt werden, erklärte Richter Adam Maciński in seiner Urteilsbegründung, und sie helfe dabei mit auf Pädophilie aufmerksam zu machen. Sie verdeutliche zudem das Problem der Pädophilie für die Öffentlichkeit, wie auch die unterschiedliche Art und Weise, wie man Minderjährige aufklären könne, indem die extremen Formen der sexuellen Aufklärung angesprochen werden. Die Kampagne habe sich zudem auch nicht dem Mittel der aggressiven Kritik bedient, geschweige denn den Kläger stigmatisiert oder beleidigt, so der Richter weiter. Die Kampagne entspreche auch dem durch die Verfassung garantierten Recht des Angeklagten zur freien Meinungsäusserung und der Religionsfreiheit.

Im vergangenen Jahr hat der Anwalt Bartłomiej Ciążyński eine Klage gegen die Urheber der LGBTI+ feindlichen Kampagne, die ultrarechte Organisation Fundacja Pro, eingereicht. Er bezeichnete deren Aktionen als beleidigend, verleumderisch und die Würde der LGBTI+ verletzend. Die Organisation fuhr mit Lieferwagen durch Polen und verbreitete dabei mittels Lautsprechern und Plakaten extrem homophobe Botschaften. So etwa, dass Pädophilie unter Homosexuellen zwanzig Mal mehr verbreitet sei, dass LGBTI+ die Kinder vereinnehmen wollen und dass man dies stoppen müsse. Die Gruppierung argumentiert dabei mit den äusserst kontroversen und extrem umstrittenen Thesen der beiden amerikanischen Gelehrten Mark Regnerus und Paul Cameron über den angeblichen Kindsmissbrauch im Umfeld von LGBTI+.

Bei der Urteilsverkündung gab es auch eine kleine LGBTI+ feindliche Demonstration vor dem Gerichtsgebäude: So fragten die Protestler, was denn die LGBTI+ Community den Kindern lehren wolle und man solle aufhören Pädophilie zu verbreiten. Diese Demo passt bestens zum aktuell vergifteten Klima, welches in Polen herrscht. Angeheizt durch die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit PiS ist Homo- und Transphobie bis in die höchsten politischen Kreise weit verbreitet.