POLEN: Präsidentschaftskandidat und Europapolitiker verunstaltet LGBTI+ Ausstellung
Bei den Europawahlen im vergangenen Jahr schaffte er für die rechtsextreme Partei Konfederacja Korony Polskiej (KKP), auf Deutsch: Konföderation der Polnischen Krone, den Sprung ins Parlament der Europäischen Union. Doch nun droht Grzegorz Braun eine Anzeige wegen Vandalismus, weil er eine LGBTI+ Ausstellung auf dem Hauptplatz der polnischen Stadt Opole verunstaltet hat.
Die Ausstellung ist Teil einer Kampagne unter dem Titel „Es gibt mehr von uns! Fordert mit uns die Gleichberechtigung“ und zeigt neben Bildern von Pride-Veranstaltungen in der Stadt auch Porträts von LGBTI+ Aktivist:innen, und es wird zudem die Arbeit lokaler queerer Gruppierungen und Organisationen erklärt. Damit soll die Öffentlichkeit für queere Anliegen sensibilisiert werden. Organisiert wurde die Aktion von Tęczowe Opole, was soviel wie Regenbogen Opole heisst.
Diese Kampagne war Braun aber offenbar ein Dorn im Auge, denn er wurde nun dabei beobachtet, wie er Teile der Ausstellung verunstaltet hat. So wurde der Europapolitker dabei gesehen, wie er mit schwarzer Farbe auf dem Platz auftauchte und damit begann LGBTI+ feindliche Parolen auf die Plakate zu sprayen. So schrieb er unter anderem „Stoppt die perverse Propaganda“.
Die Polizei war schnell vor Ort, hielt den rechtsextremen Politiker auf und erklärte ihm gegenüber, welche Konsequezen ihm für diese Taten drohen. Zudem wurden für die weiteren Ermittlungen auch Zeugenbefragungen durchgeführt. Auch Tęczowe Opole war vor Ort und erklärte, dass man Schadenersatz von Braun einklagen werde.
Es ist nicht das erste Mal, dass Braun diesbezüglich negativ auffällt: Bereits 2023 hat er in Krakau einen Weihnachtsbaum zerstört, der neben der EU-Fahne auch mit der Flagge der Ukraine, sowie mit Pride-Fahnen verziert war. Im Januar dieses Jahres hat er zudem eine Schweigeminute für die Opfer des Holocaust im EU-Parlament gestört.