POLEN: Priester muss wegen Drogen und schwuler Sexparty ins Gefängnis

POLEN: Priester muss wegen Drogen und schwuler Sexparty ins Gefängnis
Ein polnischer Priester, der bei sich zu Hause eine schwule Sexparty organisiert hat bei der ein Teilnehmer eine Überdosis erlitt, muss ins Gefängnis. Die Richter hielten den Geistlichen in allen vier Anklagepunkten für schuldig und haben nun ihr Urteil bekanntgegeben.

Der Fall sorgte im vergangenen September für riesige Wellen in Polen und in der dortigen, katholischen Kirche. Ein Priester der Kirche der Heiligen Jungfrau Maria der Gemeinde Dąbrowa Górnicza im südpolnischen Bistum Sosnowiec hat bei sich zu Hause zu einer schwulen Orgie geladen. Dabei soll es sich um mindestens zwei weitere Männer gehandelt haben, welche daran teilgenommen haben. Medienberichte, wonach es sich bei einem Mann um einen Escort gehandelt haben soll, wurden mittlerweile von der Staatsanwaltschaft dementiert.

Bekannt ist jedoch, dass während der Sexparty auch Drogen und andere Substanzen konsumiert wurden. Einer der Teilnehmer verlor dabei während der Party das Bewusstsein. Nachdem ein anderer Mann die Ambulanz gerufen hat, versuchte der nun angeklagte Priester, den Sanitätern den Zutritt zu seiner Wohnung zu verweigern, um zu verhindern, dass seine Sexparty auffliegt. Erst als die Polizei dazukam gelang es den Sanitätern schliesslich den bewusstlosen Mann zu versorgen.

In der Folge wurde der Priester in vier Punkten angeklagt: Einerseits wegen Ausnutzen der Hilfslosigkeit einer anderen Person, mit der Aufforderung zum Geschlechtsverkehr, sowie dem Vollzug von sexuellen Handlungen. Alleine dieser Punkt kann bereits mit bis zu acht Jahren Haft bestraft werden. Hinzu kommt unterlassene Hilfeleistung für eine Person, deren Gesundheit und deren Leben in Gefahr war, sowie zwei Anklagen in Bezug auf Drogen und andere Substanzen.

Zum Schutz der Privatsphäre des Opfers wurde die Gerichtsverhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten und auch das detaillierte Urteil wurde nicht veröffentlicht. Es wurde aber bekannt, dass der Priester in allen vier Punkten für schuldig befunden und zu einer Haftstrafe von anderthalb Jahren verurteilt wurde. Dazu muss er dem Opfer eine Entschädigung von 15'000 Zloty, rund 3'450 Schweizer Franken, bezahlen. Gegen das Urteil kann noch in Berufung gegangen werden.

Das Bistum Sosnowiec hat eine bewegte, jüngere Geschichte mit vielen Skandalen. So war der Rektor eines Priesterseminars im Jahr 2010 in eine Schlägerei in einem Gay Club verwickelt. Das Seminar wurde später vom Vatikan geschlossen. Auf einem Kirchengrundstück wurde zudem im vergangenen Jahr die Leiche eines Diakons gefunden. Wie die Staatsanwaltschaft später erklärte, wurde er offenbar von einem Priester umgebracht. Der mutmassliche Täter hat sich aber zu diesem Zeitpunkt bereits selber das Leben genommen. Der Bischof des Bistums Sosnowiec, Grzegorz Kaszak, hat nach all diesen Skandalen im vergangenen Oktober seinen Rücktritt eingereicht, welcher vom Vatikan angenommen wurde.