POLEN: Sexparty mit Callboy - neuer Skandal in der katholischen Kirche
Das südpolnische Bistum Sosnowiec von Bischof Grzegorz Kaszak wird offenbar von mehreren Skandalen heimgesucht, weshalb sich der Bischof entschieden hat, seinen Rücktritt einzureichen. Papst Franziskus hat das Gesuch mittlerweile angenommen. Ein Grund für den Rücktritt wurde aber weder vom Presseamt im Vatikan noch von der Botschaft des Vatikans in Polen genannt. Kaszak war seit 2009 in dieser Funktion und zuvor war er Sekretär im Päpstlichen Familienrat.
Wie Medien berichten, war eine angebliche Sexparty im Haus eines Priesters in Dabrowa Gornicza Grund für den Rücktritt des Bischof. Ein Callboy, welcher vom Priester für die Sexparty organisiert wurde, soll nach der Einnahme von Potenzmitteln sein Bewusstsein verloren haben. Die herbeigerufenen Sanitäter wurden jedoch vom Priester nicht in die Wohnung gelassen, weshalb diese die Polizei rufen mussten. Erst dann konnten sie zum Opfer gelangen und dieses versorgen.
Der Priester wurde umgehend von seinem Posten entlassen und er musste aus der Wohnung ausziehen. Der Bischof hat eine Untersuchung eingeleitet. Auch die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen, und dabei geht es um mutmassliche unterlassene Hilfeleistung. Auf der Webseite des Bistums heisst es weiter, dass sich der Pater sowie zwei weitere Nicht-Kleriker der schlimmen Verletzung moralischer Normen schuldig gemacht haben. Die Kirche verurteile dies aufs schärfste. Der Fall habe zu Recht viele Gläubige aufgebracht und für Empörung gesorgt, heisst es in der Mitteilung weiter.
Vorübergehend hat der Papst nun Adrian Galbas, der Erzbischof von Katowice, als Verwalter des Bistums Sosnowiec eingesetzt. Er ist derzeit im Vatikan um an der Bischofssynode teilzunehmen.
Der Fall ist nicht das erste Mal, dass Geistliche im Bistum Sosnowiec aufgrund von, aus kirchlicher Sicht, sexuellen Verfehlungen öffentlich auffallen. Bereits zuvor wurde bekannt, dass ein Leiter eines Priesterseminars für Geschlechtsverkehr einem Schwulenclub besucht hat.