POLEN: So macht man Karriere in der polnischen Politik
Homosexualität sei gefährlich, sowohl moralisch wie auch gesellschaftlich, und seiner Meinung nach sei es in erster Linie auch eine Sünde. Aus der Sicht einer Gesellschaft sei Homosexualität zudem auch nicht nützlich und soll daher nicht durch den Staat unterstützt, geschweige denn soll solch gesellschaftlich gefährliches Verhalten finanziert oder aufgebaut werden: Solche Aussagen stammen von Tomasz Rzymkowski, welcher nun zum neuen Vize-Bildungsminister von Polen ernannt wurde.
Bereits während seinem Wahlkampf im vergangenen Jahr sorgte der 34-Jährige für rote Köpfe, als er einen Comic veröffentlichte, in welchem die Ehe für alle mit Sodomie verglichen wurde. So schrieb Rzymkowski vor den Präsidentschaftswahlen, dass am 28. Juni nicht nur ein neuer Präsident für die Republik Polen gewählt werde, sondern es sei auch eine Wahl um die Kultur. Man solle wählen, ob Polen ein Land ist, in welchem die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau gilt, oder ob Polen ein Land ist, in welchem die Ehe eine Beziehung zwischen zwei Männern, oder einem Mann oder einer Ziege ist.
Mit seiner Wahl zum Vize-Bildungsminister erhält Tomasz Rzymkowski viel Einfluss auf das Bildungssystem des Landes - und er hat bereits angetönt, wohin dies führen soll. So hat er schon mal der ganzen - nach seinen Worten - Gender-Ideologie an den Universitäten den Kampf angesagt. Und diese Haltung findet gerade in der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit PiS viel Zuspruch. Rzymkowski gehört der Partei erst seit 2019 an, denn zuvor war er Teil der Nationalen Bewegung, einer Rechtsaussen-Partei, welche nicht nur gegen die Rechte von LGBTI+ und Frauen kämpft, sondern auch stark anti-semitische Tendenzen kennt. Deren Mitglieder bezeichnen Homosexualität gerne mal als Krankheit oder verknüpfen es direkt mit Pädophilie.