RUMÄNIEN: Polizei griff ein und versuchte Pride zu verhindern
So etwas darf in der Europäischen Union nicht passieren, erklärte Rémy Bonny in einem Video, welches er auf TikTok verbreitet hat. Die Pride werde in dieser rumänischen Stadt durch die Polizei blockiert. Man werde nun alles in der Macht stehende unternehmen um weiter demonstrieren zu können, so Bonny weiter. Der Belgier war als Vertreter der Organisation Forbidden Colours in der Stadt zu Besuch.
Aufgrund der Untätigkeit der Europäischen Kommission hätten autokratische Politiker in der gesamten Europäischen Union das Gefühl, dass sie der LGBTI+ Community die Rechte wegnehmen können, erklärt Bonny im Video weiter. Es brauche nun Massnahmen von der EU-Kommission. Wenn Oradea queere Rechte verbiete, dann sollen sie auch die Fördermittel verlieren, so so der LGBTI+ Aktivist weiter. Man sehe sich vor Gericht.
Auf dem Video von Rémy Bonny ist zu sehen, wie Polizeibeamte versuchen, sich den Pride-Teilnehmenden in den Weg zu stellen um damit die Demonstration in der Innenstadt von Oradea zu verhindern. Die Stadt hat rund 180‘000 Einwohner:innen und liegt nur knapp 13 Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt.
Rumänien bildet eines der Schlusslichter innerhalb der Europäischen Union, wenn es um die Rechte queerer Menschen geht. So wurden gleichgeschlechtliche Aktivitäten erst im Jahr 2001 legalisiert, und es gibt bis heute weder die Ehe für alle noch ein Partnerschaftsgesetz. Obwohl Rumänien ein Anti-Diskriminierungsgesetz kennt, welches auch LGBTI+ schützen sollte, sind Anfeindungen und Diskriminierungen noch sehr weit verbreitet.
Das Land hat aber enorm durch den Beitritt zur EU profitiert. So sollen laut dem ehemaligen Minister für europäische Investitionen und Projekte, Marcel Boloș, seit dem Beitritt im Jahr 2007 schon rund 100 Milliarden Euro, rund 93.2 Milliarden Schweizer Franken, in das Land geflossen sein. Diese Gelder sind vor allem auch in die Gemeinden geflossen und wurden für Infrastrukturprojekte verwendet. Genau dort wollen Rémy Bonny und seine Mitstreiter:innen nun ansetzen - bei den Fördergeldern aus der EU.