RUSSLAND: Die Verfolgung queerer Menschen in Russland verschärft sich weiter

RUSSLAND: Die Verfolgung queerer Menschen in Russland verschärft sich weiter
Die Situation für LGBTI+ verschlechtert sich weiter und die Behörden setzen ihre Verfolgung von queeren Menschen nun auch in weiteren Landesteilen fort. Nach Moskau kam es nun auch in Jekaterinburg zu einer Razzia in einem Gay Club. Dutzende Besucher:innen wurden von der Polizei festgehalten und ihre Personalien wurden aufgenommen.

Rund zwei Wochen nach dem Urteil des Obersten Gerichts in Russland, wonach die internationale LGBT Bewegung als extremistisch eingestuft wird, setzen die russischen Behörden die Verfolgung queerer Menschen weiter fort. Nach Razzien in Moskau gleich in den Tagen nach dem Gerichtsurteil tauchten nun Videoaufnahmen auf, welche auch eine Razzia eines LGBTI+ Clubs in Jekaterinburg zeigen, der viertgrössten Stadt Russlands.

Ziel der Razzia war der Fame Club. Berichten zufolge sei plötzlich die Musik abgeschalten worden und Polizisten mit Taschenlampen hätten das Lokal gestürmt. Dabei haben sie laut Zeugen die Gäste angeschrieen und in eine Ecke des Lokals gedrängt. Laut Radio Free Europe wurden darauf Dutzende Besucher:innen festgehalten und ihre Personalien wurden aufgenommen. Der Club wurde in der Folge geschlossen.

Laut der Sphere Foundation, welche die Opfer der Razzia unterstützt, sollen alle Personen aus dem Club in Sicherheit sein - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Man wisse derzeit aber nicht, weshalb die Polizei die persönlichen Daten von Personen aufnehme und deren IDs fotografiere. Das gleiche passierte auch bereits während den Razzien in LGBTI+ Clubs, Bars und Saunen in Moskau.

Zahlreiche Lokale, welche früher noch zu den wenigen Safe Spaces für die Community gehörten, wurden mittlerweile von den Behörden geschlossen, haben selber aufgegeben oder wurden zur Schliessung gezwungen, etwa indem die Vermieter der Lokalität die Verträge auflösten.