RUSSLAND: Geldstrafe für Online-Support von LGBT-Jugendlichen
Als Leiter der LGBT-Organisation Maximum in der nordrussischen Stadt Murmansk wurde Sergei Alekseenko von einem russischen Gericht zur maximalen Strafe, welche für Verletzungen des Gay-Propagandagesetzes stehen, verurteilt: Er muss eine Geldstrafe von 100‘000 Rubel bezahlen, was rund 1300 Schweizer Franken oder zwei Monatsgehältern entspricht. Neben der Busse wurde die Organisation auch aufgefordert, ihre Tätigkeiten einzustellen. Er wurde für schuldig befunden, dass er auf der Webseite von Maximum Einträge online gestellt habe, welche Homosexualität gegenüber Minderjährigen in einem positiven Licht darstellen.
So kämpft er auf der Homepage etwa gegen den Mythos, welcher in Russland weit verbreitet ist, dass Homosexualität böse, oder falsch oder etwas abscheuliches sei. So schreibt er: “Kinder! Schwul, respektive lesbisch zu sein bedeutet eine mutige, starke und selbstsichere Person zu sein. Lesben und Schwule haben Würde und akzeptieren sich selber. Schwule und Lesben lieben jemanden vom selben Geschlecht, und da ist nichts falsch daran.“
Human Rights Watch verurteilte diesen Gerichtsentscheid aufs schärfste: Tanya Cooper, zuständig für Europa und Zentralasien, erklärte dazu, dass die russischen Behörden das Gay-Propagandagesetz dazu nutzen um LGBT-Aktivisten zu verfolgen und um sie zum Schweigen zu bringen. Sergei Alekseenko werde das Urteil des Bezirksgerichts weiterziehen, fügte sie weiter hinzu, und die Staatsanwaltschaft solle diese Berufung nicht verweigern.