RUSSLAND nutzt Adult Creator und Dating Apps um schwule Männer zu verhaften
Um angeblich Fans zu treffen, reiste der schwule Adult Creator Matvey Volodin von Moskau in die russische Republik Dagestan im Nordkaukasus. Was er nicht wusste: Er wurde von der Polizei in eine Falle gelockt und als er ankam wurde er sogleich von Sicherheitskräften in Empfang genommen, verhaftet und sein Telefon wurde ihm abgenommen. In Haft wurde er offenbar geschlagen und dazu gezwungen, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. So nutzten sie seine Social Media-Profile und Dating Apps um weitere schwule Männer anzulocken.
Laut der LGBTI+ Organisation SK SOS wurden so mindestens fünf weitere Personen in eine Falle gelockt. Einmal in der Wohnung angekommen, wurden sie umgehend von der Polizei verhaftet. So wurde etwa ein schwules Paar über die Dating App Hornet angelockt. Die Sicherheitskräfte durchsuchten darauf die Telefone der Opfer und da einer ein Video auf seinem Handy hatte, das er seinem Partner schickte, wurde er kurzerhand wegen der Verbreitung von Pornografie angeklagt.
Volodin wurde nach ein paar Tagen wieder aus der Haft entlassen, doch kaum draussen, wurde er aber sofort wieder festgenommen und nun ebenfalls wegen der Herstellung und der Verbreitung von Pornografie in Untersuchungshaft genommen. Nun droht ihm eine erneute Anklage unter anderem wegen dem Verstoss gegen das Anti-LGBTI+ Propagandagesetz. Die Haftbedingungen sind katastrophal, und laut Medienberichten, sollen Volodin auch lebensnotwendige HIV-Medikamente vorenthalten werden.
Ebenfalls über einen Kontakt von Volodin soll auch noch ein weiterer Mann verhaftet worden sein. Wie die aus dem Ausland agierende, unabhängige russische Zeitung Novaya Gazeta Europe berichtet, soll auch er gezwungen worden sein, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, um so weitere Männer zu verhaften. Auch er hätte in einer Wohnung schwule Männer anlocken sollen, welche von der Polizei gefilmt und dann in Haft genommen worden wären. Nur wenn er dem Zustimme, werde er wieder aus dem Gefängnis entlassen werde. Nach seiner Freilassung wandte sich der Mann an SK SOS, welche ihm half aus Dagestan zu fliehen.
Das Vorgehen der Behörden und die regelrechte Jagd auf schwule Männer erinnert stark an die Vorgänge in Tschetschenien. Auch dort wurden Personen von der Polizei in einen Hinterhalt gelockt und danach verhaftet. Viele wurden in versteckten Gefängnissen festgehalten, massivst gefoltert, so dass viele von ihnen sogar aufgrund der massiven Gewalt verstarben.