RUSSLAND: Queerer Blogger wird nach China ausgeschafft

RUSSLAND: Queerer Blogger wird nach China ausgeschafft
Weil er zusammen mit seinem Freund Videos über Social Media verbreitet hat, in welchen sie erzählen, wie das Leben als schwules Paar in Russland ist, wurden sie vor wenigen Tagen verhaftet. Und nun liegt das Urteil vor: Einer der Blogger wird in seine Heimat China ausgeschafft.

Haoyang Xu und sein Freund Gela Gogishvili wurden in der russischen Stadt Kasan verhaftet. Ihnen wurde vorgeworfen, dass sie gegen das Anti-LGBTI+ Propagandagesetz verstossen haben. Während Gogishvili als russischer Staatsbürger schon am gleichen Tag wieder freigelassen wurde, so musste Xu insgesamt sieben Tage in Haft bleiben, bis sich beide vor Gericht verantworten mussten.

Wie nun bekannt wurde, wird dem Paar vorgeworfen, dass sie sich in ihren veröffentlichten Videos unsittlich berühren würden, und dass Xu in einem anderen geschlechtsanpassende Behandlungen bei Minderjährigen bewerbe. Dass sie Anwälte vor Gericht geltend machten, dass das Paar vor den Videos einen Warnhinweis geschalten hat, dass die Inhalte nur für Personen über 18 Jahren geeignet sind, liess das Gericht nicht gelten.

Das Gericht hat nun geurteilt, dass Haoyang Xu als chinesischer Staatsbürger nach China ausgeschafft wird und nicht mehr in Russland leben darf. Dies entspricht der Strafe, welches das im vergangenen Jahr verschärfte Anti-LGBTI+ Propagandagesetz für Ausländer vorsieht, welche dagegen verstossen.

Haoyang Xu und Gela Gogishvili haben Zehntausende von Follower bei TikTok und Youtube. In ihren Videos klären sie die Bevölkerung über queere Themen auf und erzählen auch, wie ihr Leben als schwules Paar in Russland ist.

Wie es für das Paar nun weitergeht, ist ungewiss. Die Beiden haben sich in Moskau kennengelernt und zogen 2021 zusammen nach Kasan, wo sie auch begannen ihr Leben zu dokumentieren. Dann fing es auch an , dass sie zur Zielscheibe des Anti-LGBTI+ Aktivisten Timur Bulatov aus St. Petersburg wurden. Seither erhielten sie aufgrund ihrer Veröffentlichungen sogar Morddrohungen.