RUSSLAND sieht keine Hinweise für Schwulenverfolgung in Tschetschenien
Die Meldungen aus Techetschenien gingen um die Welt, und Regierungschefs rund um den Globus verurteilten die Schwulenverfolgung in der russischen Teilrepublik Tschetschenien aufs Schärfste. Laut Medienberichten, Zeugenaussagen und LGBT-, sowie Menschenrechtsorganisationen wurden mindestens 200 angeblich schwule Männer verschleppt, festgehalten, gefoltert und massiv unter Druck gesetzt. Mindestens 26 Männer wurden gar getötet. Nach sehr langem Zögern, und erst, als der internationale Druck zu gross wurde, willigte Russland schliesslich ein, die Vorfälle in der Teilrepublik zu untersuchen. Doch die tschetschenischen Sicherheitsbehörden haben die Beweise zwischenzeitlich bereits verschwinden lassen.
Während einem Arbeitstreffen mit dem UN-Menschenrechtsrat erklärte nun der russische Justizminister Alexander Konovalov, dass man aufgrund der schockierenden Anschuldigungen eine Untersuchung eingeleitet habe. Man habe die Angelegenheit ernst genommen, führte er weiter aus, doch man habe keinerlei Hinweise auf diese Vorfälle finden können. Man habe nicht mal Mitglieder der LGBT-Community in Tschetschenien angetroffen. Man habe schlicht keine finden können, so Konovalov weiter. Es sei natürlich am wichtigsten, dass man all diesen Anschuldigungen von Menschenrechtsverletzungen in der russischen Föderation nachgehe, doch man müsse sie beweisen können. Diesbezüglich habe man die Arbeit gemacht, und zwar so genau, wie man es bei allen anderen Verbrechen auch mache, welche tatsächlich geschehen.
Mit diesen Aussagen folgt der Justizminister den schockierenden Einschätzungen von Ramzam Kadyrow, dem Präsident von Tschetschenien, welcher öffentlich seine äusserst homophobe Art zur Schau stellte und behauptet hat, dass es in seinem Land gar keine LGBTs gebe. Er sprach gar davon, dass wenn es tatsächlich welche geben soll, dass er dann froh sei, wenn sie das Land verlassen, da damit das Blut der tschetschenischen Bevölkerung reiner werde.
Dass sowohl Tschetschenien und auch Russland etwas verbergen, zeigen Dutzende von Zeugenaussagen und Vetreter von Organisationen wie dem LGBT Network Russland. Dessen Leiter, Igor Kochetkov, erklärte gegenüber der Novaya Gazeta, jener Zeitung, welche als erste über die Vorfälle berichtet hat, dass seine Organisation 114 Menschen zur Flucht aus Tschetschenien verholfen habe.