SCHWEIZ: Zürich erfasst ab dem kommenden Jahr Hassverbrechen

SCHWEIZ: Zürich erfasst ab dem kommenden Jahr Hassverbrechen
Nach einer dringlichen Anfrage der SP hat der Zürcher Stadtrat nun bekanntgegeben, dass die Stadtpolizei ab 2021 LGBTI+ feindliche Gewalt neu explizit als solche erfassen wird. Damit soll einerseits Opfern Mut gemacht werden, solche Fälle auch tatsächlich zur Anzeige zu bringen, aber es soll auch dazu dienen die Prävention, sowie die Arbeit der Stadtpolizei zu unterstützen und zu verbessern.

Seien es Vorfälle rund um den Heaven Club und die Cranberry Bar im Niederdorf, sowie im Langstrassenquartier, oder der Angriff auf den Stand zum Coming Out Day beim Lochergut: In Zürich ist es jüngst des öfteren zu Angriffen gegen Mitglieder der LGBTI+ Community gekommen. Ob es mehr wurden ist aber nur schwer zu sagen, denn bislang wurden diese Taten nicht statistisch erfasst, und hinzukommt, dass eine Mehrheit der Vorfälle nie gemeldet und zur Anzeige gebracht werden. Dass die Zahl der Hassverbrechen basierend auf der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität aber tatsächlich zu nehmen, darauf weist etwa die Nutzung der LGBT Helpline hin.

Nun will aber auch die Stadt Zürich mehr Fakten schaffen und geht damit auf eine dringliche Anfrage der SP ein. Bereits zuvor wurde von der SP zudem ein Vorstoss zur Erfassung von Hassverbrechen eingereicht. Wie der Stadtrat nun in seiner Antwort bekannt gab, werde die Stadtpolizei Zürich ab dem kommenden Jahr solche Gewaltvorfälle explizit als solche erfassen. Damit soll es künftig möglich sein, das Ausmass und die Entwicklung besser abschätzen zu können, zudem will man so auch Brennpunkte besser lokalisieren. Anhand dieser Zahlen soll dann auch die Prävention verbessert werden können.

Mit diesen Massnahmen sollen aber auch queere Menschen, welche Opfer von LGBTI+ feindlicher Gewalt wurden, ermuntert werden, damit sie solche Taten auch tatsächlich melden und bei der Polizei zur Anzeige bringen. Die Polizei ist dazu auf die Bedürfnisse und Anliegen von Minderheiten, wie der LGBTI+ Community geschult. Sollte man sich trotzdem nicht ernstgenommen fühlen, dann bestehe die Möglichkeit, dies zu melden, damit man dies intern abklären kann.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch.