SCHWEIZ: Zwischenbilanz der Anti-Gewalt-Kampagne in der Stadt Zürich
Aufgrund von mehreren Gewalttaten gegen queere Menschen im Zürcher Niederdorf haben sich die Regionalgruppe Zürich von Network, sowie die PinkCops zusammengetan und eine gemeinsame Kampagne lanciert um auf diese Hassverbrechen aufmerksam zu machen. Dabei wollten sie einerseits informieren, aber auch zur Zivilcourage aufrufen, indem sich Zeugen, sowie die Opfer melden. Dazu schaltete die Gruppe eine Webseite auf, eröffnete eine Facebook-Gruppe und machte mit grossen Plakaten am Hirschen- und am Zähringerplatz auf die Kampagne aufmerksam.
Seit dem Start am 1. Juni und bis zum 30. September konnte man insgesamt 17‘000 Personen erreichen, wie die Initianten in einer Zwischenbilanz informieren. Neben etwa 1‘500 Seitenaufrufen konnten die meisten über bezahlte Posts bei Facebook auf die Anti-Gewalt-Kampagne aufmerksam gemacht werden. Erschreckend seien, so Gregor Fritzen, welcher die Auswertung der Webseite und der Facebook-Kampagne vornahm, die Zahl der LGBTI+ feindlichen Hasskommentare, welche unter den Facebook-Posts zu lesen waren. Dies zeige leider auch, dass man noch einen weiten Weg vor sich habe.
Anders bei den grossen Plakaten, welche von Juni bis September im Niederdorf aufgestellt waren. Bis auf ein paar kleine, harmlose Kritzeleien seien die Plakate nicht verschmiert oder beschädigt worden, heisst es von Gruppenleiter Andreas von Rosen. Dies sei alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Dass die Kampagne auch von der Stadt unterstützt wird, zeigte sich daran, dass der öffentliche Grund kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, und dass die Kampagne sogar noch um zwei Monate verlängert werden durfte.
In einem weiteren Schritt sind diese Plakate nun im A2-Format in diversen Bars und Clubs in der Stadt Zürich zu sehen, wo sie ebenfalls auf LGBTI+ feindliche Gewalt und auf Hassverbrechen aufmerksam machen sollen. Auch will man mehr Zeit dafür investieren, damit die Webseite noch bekannter wird und damit mehr Aufrufe generiert werden können. Die Initianten hoffen zudem, dass ihre Projekt auch auf andere Städte ausgedehnt werden kann. Mit relativ geringen Kosten werde ein positiver Effekt für die Queer Community erzielt, teilen sie mit.