SENEGAL: Politiker fordern (noch) härtere Gesetze gegen LGBTI+
Wieviel Rückhalt der Gesetzesentwurf im Parlament haben wird, ist unklar, doch eines ist jetzt schon sicher: Die ohnehin bereits sehr angespannte und gefährliche Situation für queere Menschen in Senegal wird sich dadurch weiter verschlechtern. Sei es durch das geplante Gesetz selber, aber auch schon alleine aufgrund der Debatte darüber, welche die Stimmung gegen LGBTI+ weiter anheizen dürfte.
Bereits jetzt können gleichgeschlechtliche Aktivitäten, als Handlungen zuwider der Natur beschrieben, mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden, doch nach dem nun von ein paar Parlamentarier:innen ausgearbeiten Gesetzesvorstoss, wären Haftstrafen von fünf bis zehn Jahren vorgesehen. Dabei würden gleichgeschlechtliche Aktivitäten auch explizit als solche im Gesetz bezeichnet.
LGBTI+ Aktivist:innen in Senegal rufen nun die internationale Gemeinschaft auf, sich bereits jetzt gegen den Gesetzesentwurf einzusetzen. Wenn man die individuellen Freiheiten angreife, insbesondere die wichtigste, nämlich die Privatsphäre zwischen zwei Erwachsenen, dann brauche es nicht viel Fantasie um festzustellen, dass die Demokratie in Gefahr ist, schreiben sie in einer Mitteilung.
Afrika zeigt sich in Bezug auf die Rechte für queere Menschen äusserst gespalten. Während Südafrika die Ehe für alle kennt, sind gleichgeschlechtliche Aktivitäten nur in 22 der 54 Staaten des Kontinents legal. In gewissen Ländern gelten gar lebenslange Haft- oder gar die Todesstrafe. Auch in Ghana, wie Senegal ebenfalls in Westafrika, ist aktuell ein Gesetz im Parlament, welches die Strafen für Homosexualität ebenfalls massiv erhöhen will.