SINGAPUR: OnlyFans-Creator wegen Verbreitung von obszönem Material verhaftet
Die Polizei habe die Meldung erhalten, dass er Bilder und Videos von seinem Geschlechtsteil verbreite, heisst es in einer Mitteilung zur Verhaftung des OnlyFans-Creators Titus Low Kaide. Deswegen wurde der 22-Jährige nun in zwei Punkten angeklagt: Zum einen wegen der Verbreitung von obszönem Material, aber auch wegen Zuwiderhandlung einer polizeilichen Anordnung. Die Polizei soll ihn demfach bereits aufgefordert haben, nicht mehr auf sein OnlyFans-Konto zuzugreifen.
Wegen der Verhaftung von Low geht in Singapur nun die Angst unter den OnlyFans-Creators um. Es wird vermutet, dass er die erste Person ist, welche aufgrund von OnlyFans verhaftet und angeklagt wurde. Er soll laut der Anklage zwischen April und Oktober 32 Fotos und 29 Videos von sich bei der Plattform online gestellt haben.
In Singapur sind nicht nur gleichgeschlechtliche Aktivitäten per Gesetz verboten - obwohl es offiziell nicht mehr angewandt wird, sondern auch der Besitz, die Verbreitung oder der Verkauf von pornografischem Material. Low drohen nun bis zu drei Monate Gefängnis und eine Geldstrafe. Wegen der Zuwiderhandlung gegen eine polizeiliche Anordnung können es zudem bis zu sechs Monate Haft sein. Seine Kaution wurde auf 5000 Singapur-Dollar angesetzt, rund 3'380 Schweizer Franken um am 20. Januar soll es eine erste Anhörung geben.
In einer Videobotschaft äusserste sich der OnlyFans-Creator erstmals zu den Anschuldigungen gegen ihn - und er wurde vor allem gegenüber seinen Kritikern sehr deutlich: Es werde niemand gezwungen, seine Inhalte zu sehen, und es werde erst recht niemand gezwungen, dafür zu bezahlen, denn die Inhalte seien gar nicht öffentlich zugänglich. Wenn er ihr Leben und ihren Lebensstil daher nicht störe, fragt er in die Kamera, warum wolle man den sein Leben so beeinträchtigen?
Low rechtfertig sein Verhalten damit, dass alle Inhalte bei OnlyFans hinter einer Bezahlschranke seien und somit nicht öffentlich zugänglich sind. Er erstelle nur Inhalte für Menschen in seinem Alter online, und für jene, welche die Inhalte auch tatsächlich sehen wollen. Alles passiere zudem auf der Grundlage, dass es einvernehmlich sei, so Low weiter.
Als Grund, weshalb er pornografische Inhalte auf OnlyFans anbietet, sagte Low, dass sich seine Eltern immer gestritten hätten und sich schliesslich scheiden liessen. Um dem Streit aus dem Weg zu gehen habe er so früh wie möglich finanziell unabhängig sein wollen, und diese Möglichkeit habe er mit OnlyFans erhalten. Für Low stellt die Online-Plattform die Haupteinnahmequelle dar um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Aus diesem Grund erklärte er im Video auch, dass man ihm dort immer noch folgen könne. Für den Moment werde er keine neuen Inhalte mehr aufschalten, doch die anderen Videos und Bilder seien nach wie vor zugänglich.