SPORT: Drei Fussball-Weltmeisterschaften nacheinander in homophoben Staaten?
Die Fifa hat zuletzt grössere Anstrengungen unternommen um gegen Diskriminierungen aller Art vorzugehen. So wurden in den vergangenen Jahren auch immer wieder Fussballverbände gebüsst, wenn etwa bei Länderspielen homophobe Sprechchöre zu hören waren, oder auch wenn schwulenfeindliche Schimpfwörter auf dem Platz fielen. Wenn man dem Weltfussballverband zudem glauben darf, werden auch in Russland Massnahmen getroffen, damit sich LGBT-Fans willkommen fühlen. So sollen etwa Regenbogenfahnen erlaubt sein, trotz des geltenden Anti-Gay-Propagandagesetzes. Auch mit Katar ist man demnach bereits in Verhandlungen, um eine Lösung für schwule, lesbische und bisexuelle Fans zu finden, da Homosexualität dort nach wie vor verboten ist und mit hohen Strafen belegt werden kann.
Für seine Bewerbung für die Fussball-Weltmeisterschaften 2026 hat nun auch Marokko eine Bewerbung eingereicht. 483 Seiten stark, doch offenbar wurde vergessen zu erwähnen, dass Homosexualität auch in Marokko strafbar ist, und dass LGBTs auch dort verfolgt werden. So bietet das Land in seinem Dossier keinerlei Lösungen oder Vorschläge, was man unternehmen wird, damit sich auch LGBT-Fussballfans im Land willkommen fühlen. Kritiker erklären bereits, dass dies sehr offensichtlich sei, dass Marokko versuche die Richtlinien zu verwässern. Die Fifa schreibt nämlich, dass die Gastgeber dafür zu sorgen haben, dass keinerlei Diskriminierungen toleriert werden.
Der Weltfussballverband scheint offenbar von den Problemen in Bezug auf Russland und Katar gelernt zu haben und hat seine Auflagen diesbezüglich verschärft. So müssen die möglichen Gastgeber einen, von der Bewerbung unabhängigen Bericht zur Menschenrechtslage abliefern und diesbezüglich auch eine Risikobeurteilung vollziehen. Wer dies nicht macht oder nur unvollständig, der kann sogar disqualifiziert werden.
Der Host der Fussball-Weltmeisterschaften 2026 wird am 13. Juni durch die Fifa-Mitglieder bestimmt.