SPORT: FIFA lädt zu Treffen über Menschenrechtslage in Katar
Seit die FIFA bestimmt hat, dass die Fussball-Weltmeisterschaften in Katar stattfinden, wurde auch Kritik an der Menschenrechtslage vor Ort laut. Von den teils katastrophalen Zuständen auf den Baustelle über die Situation der Arbeiter:innen bis hin zu den Rechten für Frauen und die LGBTI+ Community.
Der Verantwortliche für die Weltmeisterschaften, Hassan Al Thawadi, versucht seit Beginn zu beschwichtigen und erklärt, dass Katar seit dem Tag 1 darum bemüht ist, ein Vermächtnis zu schaffen, welches auch weit über das Turnier hinaus Bestand haben soll, insbesondere wenn es um die Rechte der Arbeiter:innen, aber auch um andere Themen gehe. Dabei hat die Regierung in Katar zwar erklärt, dass man das Arbeitsrecht immer wieder anpasse, doch gleichzeitig wiesen sie auch Berichte von Organisationen wie Amnesty International zurück, welche massive Menschenrechtsverfehlungen aufzeigten.
Amnesty wiederum konterte nun mit einem neuen, 48 Seiten umfassenden Bericht mit dem Titel Reality Check 2021, und darin schreibt die Menschenrechtsorganisation erneut von drastischen Verfehlungen. So sei die Ausbeutung von Arbeiter:innen nach wie vor weit verbreitet, zudem würden etwa Löhne nicht ausbezahlt, oder es würde Geld von den Arbeiter:innen verlangt, wenn sie den Job wechseln wollen, um sie daran zu hindern.
Ähnlich klingt es auch von Human Rights Watch. Die derzeit geltenden Gesetze würden nach wie vor Frauen, sowie Mitglieder der LGBTI+ Community diskriminieren, erklärt die Organisation. Auch das Fare Network, eine europäische Organisation, welche sich gegen Diskriminierung im Fussball einsetzt, äusserte ähnliche Bedenken. So betreffe die Hauptfrage nach wie vor jene Gesetze, welche Homosexualität kriminalisieren. Viele queere Menschen hätten Angst und wüssten nicht was auf sie zu kommt, wenn sie Katar besuchen würden, heisst es vom Fare Network. Der Respekt vor der lokalen Kultur solle nicht ausschliessen, dass man sich für die Sicherheit der LGBTI+ Community einsetzen könne.
Um sich diesen offenen Fragen zu stellen, hat die FIFA zu einem virtuellen Treffen geladen. Dabei nahmen unter anderem sowohl Europapolitiker:innen, Parlamentsmitglieder verschiedener Staaten, aber auch Vertreter:innen der Vereinten Nationen, der UNESCO, der EU-Kommission, sowie FIFA-Präsident Gianni Infantino und Turnierverantwortlicher Hassan Al Thawadi teil.
Wie die FIFA berichtet, habe dieses Treffen verschiedensten Interessengemeinschaften die Möglichkeit geboten, damit sie ihre Fragen und Bedenken äussern können. Es sei dabei auch um das Wohl der Arbeiter:innen, sowie die Rechte für LGBTI+ gegangen.