KATAR: „Alle sind willkommen in Katar“
Wenn es um die Fussball-Weltmeisterschaften 2022 in Katar geht, dann gibt es viele Kritikpunkte: Von der Vergabe über die Menschenrechtssituation bei den Bauarbeitern bis hin zu den diplomatischen Spannungen in der Region. Auch das Thema Homosexualität stellt Katar in ein schlechtes Licht, kann Muslimen doch aufgrund der Scharia gar die Todesstrafe drohen. Diese wurde aber bislang noch nie ausgesprochen. Sonst drohen zwischen einem und drei Jahren Haft, möglich wären aber bis zu sieben Jahre.
Das Land bemüht sich derweil die internationale Gemeinschaft vom Gegenteil zu überzeugen und möchte sich im Vorfeld der Fussball-WM als tolerant und offen präsentieren. Bereits zuvor hat der Verantwortliche der Weltmeisterschaften, Nasser Al Khater, erklärt, dass während den Spielen auch das Mitbringen von Regenbogenfahnen erlaubt sein werde.
Gegenüber CNN nahm Al Khater nun auch Stellung zu einer Aussage von Josh Cavallo. Der Australier hatte vor wenigen Monaten als aktuell einziger, schwuler Profi-Fussballer einer Top-Liga sein Coming out. Auf Katar angesprochen, erklärte der 22-Jährige, dass er sich davor fürchten würde für die WM nach Katar zu reisen. Er fühle sich in Bezug auf seine Homosexualität nicht sicher dort.
Nasser Al Khater versuchte nun die Wogen zu glätten und er erklärte, dass das Gegenteil der Fall sei. Sie würden ihn gerne in Katar willkommen heissen, sogar schon vor den Weltmeisterschaften. Niemand werde hier bedroht und niemand fühle sich unsicher. Diese Vorstellungen seien unwahr. Er habe es früher schon gesagt und er werde es immer wieder sagen, so Al Khater weiter, alle seien in Katar willkommen und alle können sich sicher fühlen. Katar sei ein tolerantes Land, heisse alle willkommen und sei gastfreundlich.
Ob Cavallo überhaupt für die australische Nationalmannschaft nach Katar reisen wird, ist noch nicht klar. Aktuell stand der Spieler von Adelaide United erst bei der Jugend-Nationalmannschaft im Einsatz. Die Fussball-WM wird im kommenden November und Dezember stattfinden.