SPORT: Macron und Beckham äussern sich zur WM in Katar
Er soll Millionen für seinen Werbedeal mit Katar erhalten haben und entsprechend gross war die Kritik aus der LGBTI+ Community, denn David Beckham hatte zu seiner Zeit als Profi-Fussballer noch lange eine Vorreiterrolle als Queer Ally inne. Geäussert hat er sich zu seinem Engagement bislang noch nicht, und er zeigt auch keinerlei Absichten, diesen Werbedeal auf Eis zu legen - im Gegenteil: Während einer Videoschalte ans Generation Amazing Youth Festival in Doha, Katar, lobte er das Land erneut in den höchsten Tönen.
Katar habe davon geträumt, die Weltmeisterschaften an einen Ort zu bringen, wo sie noch niemals zuvor waren, so Beckham, doch es sei nicht genug, nur auf dem Spielfeld etwas zu erreichen, denn das Spielfeld wurde zu einer Plattform für den Fortschritt. Träume können wahr werden, erklärt Beckham den jungen Zuhörer:innen weiter, und deshalb seien sie hier. Sie würden die doppelte Leidenschaft der Generation Amazing teilen, nämlich jene für den Fussball, aber auch jene, diese Welt zu einem toleranteren und inklusiveren Ort zu machen.
Mit Blick auf die Rechte der LGBTI+ Community, der Frauen und etwa auch der Mitarbeitenden sind diese Kommentare von Beckham unverständlich, und entsprechend erntet er auch massive Kritik dafür. Sein Ruf als Queer Ikone dürfte sich, seit er nun offizieller Botschafter Katars ist, nicht mehr so schnell reparieren lassen.
Ebenfalls aufgefallen ist der französische Premierminister Emmanuel Macron mit seinen Kommentaren zu Katar: Er gehört zu jenen Staatsmännern, welche auch persönlich an die WM reisen werden. Der Sportanlass sei nicht der richtige Ort um politische Anliegen anzusprechen. Man solle den Sport nicht politisieren, und es sei auch keine gute Idee den Sport zu politisieren, so Macron.
Die Kommentare überraschen wenig, hat Katar doch massiv in den Fussball in Frankreich investiert. So hat das Land beispielsweise Frankreichs Nummer 1 Club Paris St-Germain gekauft. Seit dem Deal hat der Club fast alle Meisterschaften der 1. Liga gewonnen.
Diese Haltung von Macron scheint für viele im Land zu gelten, denn auch der Captain der französischen Nationalmannschaft, Hugo Lloris, erklärte, er werde die Captains-Binde der OneLove-Kampagne nicht tragen. Der Kampagne haben sich zahlreiche Mannschaften - darunter auch die Schweiz - angeschlossen um ein Zeichen für Inklusion zu setzen. Dies werde dafür sorgen, dass sie als Spieler keine Fragen diesbezüglich beantworten müssen und sich damit voll und ganz auf den Fussball konzentrieren können anstatt für etwas, das nicht in ihrer Verantwortung liege, so Lloris. Wenn Besucher:innen nach Frankreich kommen, wolle man auch, dass sie die Regeln und die Kultur des Landes akzeptieren, und dies werde er nun auch in Katar machen.