SPORT: Die Schweizer Fussball-Nati unterstützt die OneLove-Kampagne

SPORT: Die Schweizer Fussball-Nati unterstützt die OneLove-Kampagne
Neben der Schweiz haben sich auch noch sieben weitere Länder respektive Fussballverbände der LGBTI+ inklusiven OneLove-Kampagne angeschlossen und sie werden damit während den Spielen an den Fussball-Weltmeisterschaften in Katar ein Zeichen der Solidarität mit queeren Menschen setzen. gay.ch hat beim Schweizer Fussballverband nachgefragt, was die Kampagne bedeutet und wie es zu dieser Zusammenarbeit gekommen ist.

Bereits seit Jahren, seit die Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaften an Katar ausgelost wurde, ist das Land aufgrund der miserablen Menschenrechtslage im Kreuzfeuer der Kritik. Neben den Frauenrechten und den Rechten der Arbeitnehmenden, ist es auch die Situation der LGBTI+ Community, welche international angeprangert wird. Nun haben sich insgesamt zehn Fussballverbände zusammengetan, darunter auch die Schweiz, und gemeinsam die One Love-Kampagne lanciert.

Aus Initiative der Niederlande, haben sich neben der Schweiz auch noch Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Norwegen, Schweden und Wales der Initiative angeschlossen, um Inklusion zu fördern und Diskriminierungen entgegenzutreten. Bis auf Schweden und Norwegen haben sich auch alle Teams für die Fussball-Weltmeisterschaften in diesem Winter in Katar qualifiziert und somit werden sie auch dort während den Spielen ein Zeichen setzen.

Der Schweizerische Fussballverband ist Mitgründer der Arbeitsgruppe Menschenrechte, welcher mittlerweile zwölf Nationalverbände angehören, erklärt Adrian Arnold, Direktor Unternehmenskommunikation des Schweizerischen Fussballverbands SFV gegenüber gay.ch. Im Rahmen dieser Arbeitsgruppe habe der niederländische Verband die Idee eingebracht eine OneLove Armband Kampagne zu starten, was der SFV sofort unterstützt habe.

Man wolle eine Botschaft aussenden, dass die Nati gegen Diskriminierung jeglicher Art einstehe, dass auf der ganzen Welt gleiche Rechte für alle Menschen gelten sollen, unabhängig von deren politischen, religiösen oder sexuellen Ausrichtung, so Arnold weiter. Der Captain der Schweizer Nationalmannschaft Granit Xhaka wird daher bei den nächsten Spielen der Nati eine OneLove Captainbinde tragen.

Als Captain der Schweizer Nati trage er diese Captainbinde mit Stolz, so auch Granit Xhaka. Sie stehen als Team gemeinsam für Toleranz, Respekt und Solidarität ein, und es sei ein starkes Zeichen, dass viele Nationalmannschaften sich an dieser Aktion beteiligen, führt der Captain der Schweizer Nati weiter aus. Man wolle damit alle daran erinnern, dass wir Menschen alle gleich sind und gleichbehandelt werden möchten.

Auf die Frage, ob der SFV dieses Engagement auch nach der Fussball-Weltmeisterschaft fortsetzen wird, erklärt Adrian Arnold, dass man dies schon seit längerem tue, und dass man es auch weiter tun wolle. Werte wie Toleranz, Respekt und Solidarität seien Grundwerte welche der Verband für das Nationalteam und für den gesamten SFV als leitende Grundwerte in der Strategie festgeschrieben habe und auch vorleben wolle.

Katar betont zwar stets, dass an den Fussball-Weltmeisterschaften alle willkommen seien, doch gleichzeitig gelten dort Gesetze, welche für die LGBTI+ Community mitunter gefährlich werden können. Queeren Muslimen droht aufgrund der Scharia bei gleichgeschlechtlichen Aktivitäten gar die Todesstrafe. Diese wurde aber bislang noch nie ausgesprochen. Sonst drohen zwischen einem und drei Jahren Haft, möglich wären aber auch bis zu sieben Jahre.

Ob beispielsweise Regenbogenfahnen während der WM im Stadion erlaubt sein werden, ist ebenfalls noch nicht abschliessend geklärt: Mal betonen die Veranstaltenden, dass dies möglich sei, mal erklären sie, dass Pride Fahnen aus Sicherheitsgründen verboten sein werden, angeblich um jene zu schützen, welche die Fahne mitbringen.