SPORT: Werden Pride-Fahnen an der Fussball-WM konfisziert?

SPORT: Werden Pride-Fahnen an der Fussball-WM konfisziert?
Sowohl die FIFA wie auch die Veranstalter der Fussball-Weltmeisterschaften betonen unermüdlich, dass alle in Katar willkommen sein werden. Nun heisst es jedoch plötzlich, dass Regenbogenfahnen an der WM doch konfisziert werden könnten - zum Schutz der Fans!

LGBTI+ Fans werden an den Fussballmeisterschaften in Katar sicher und willkommen sein, und auch Regenbogenfahnen dürfen gezeigt werden: Dies haben die Offiziellen in Katar, aber auch von der FIFA und vom englischen Fassballverband immer wieder gepredigt. Doch nun hat sich Abdulaziz Abdullah Al Ansari, Verantwortlicher für die Sicherheit während den Weltmeisterschaften, zu Wort gemeldet, und er erklärte nun, dass Regenbogenfahnen doch konfiziert werden könnten, und zwar zum Schutz der Fans.

Wenn ein Fan diese Fahne zeige und man ihm sie wegnehme, dann sei es nicht, weil man dies wolle oder weil man ihn kränken wolle, so Al Ansari, sondern man wolle ihn damit schützen. Wenn man das nicht mache, dann könnte er von jemand anderem attackiert werden. Wenn der Fan seine Ansichten zur LGBTI+ Situation demonstrieren wolle, dann solle er das in einem Land machen, wo dies akzeptiert werde. Man wisse, dass der Fan Geld für ein Ticket bezahlt habe, also solle er hierher kommen um sich das Spiel anzuschauen, und nicht um zu demonstrieren oder einen politischen Akt zu vollziehen. Er solle sich einfach das Spiel anschauen, das sei in Ordnung, aber der Fan solle nicht kommen und die gesamte Gesellschaft von Katar beleidigen.

Damit relativiert Abdulaziz Abdullah Al Ansari frühere Aussagen der Veranstalter, insbesondere, da er die Regenbogenfahne als Beleidigung für Katar bezeichnet. Im Land können gleichgeschlechtliche Aktivitäten mit bis zu sieben Jahren Gefängnis und Geldbussen bestraft werden. Für Muslime kann es sogar die Todesstrafe bedeuten.

Auch Al Ansari unterstreicht jedoch, dass queere Menschen in Katar zur Fussball-WM willkommen seien: Sie können sich zusammen Hotelzimmer reservieren, sie können zusammen schlafen, dass alles würde sie nicht kümmern. Sie seien dazu da ein Turnier zu organisieren, und nicht um die individuellen, persönlichen Angelegenheiten zwischen Menschen zu kontrollieren. Man könne das Gesetz in Katar nun mal nicht ändern, und man könne auch die Religion während den 28 Tagen der WM nicht ändern.

Was schlussendlich in den Stadien passiert mit den Regenbogenfahnen, obliegt dem Weltfussballverband, der FIFA, denn diese erstellen die Regeln. Von den Veranstaltern heisst es denn auch diesbezüglich, dass man die Regeln respektieren werden, wie auch immer diese aussehen werden. Man sei zwar ein konservatives Land, doch man sei auch ein gastfreundliches Land.