STUDIE: Debatten über LGBTI+ Rechte führen zu mehr Bullying

STUDIE: Debatten über LGBTI+ Rechte führen zu mehr Bullying
Dies droht uns leider auch in der Schweiz, wenn demnächst über die Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm, sowie möglicherweise erneut über die Ehedefinition innerhalb der CVP-Initiative abgestimmt wird. Eine neue Studie zeigt auf, dass wenn in der Öffentlichkeit über die Rechte von LGBTI+ debattiert wird, dann führt dies zu einer Zunahme von Homo- und Transphobie an Schulen...

Die Datenbasis ist gewaltig: Rund fünf Millionen Schüler*innen und Student*innen haben in den Jahren 2001 bis 2015 im US-Bundesstaat Kalifornien Umfragen beantwortet, und ein Forscherteam hat diese nun dahingehend ausgewertet um feststellen zu können, welchen Einfluss öffentliche Debatten über LGBTI+ Themen auf Bullying an Schulen und Universitäten hat.

Besonderes Augenmerk richteten die Autoren der Studie dabei auf die Abstimmung über Proposition 8. Die damit einhergehende Volksabstimmung wurde im Jahr 2008 mit 52 Prozent angenommen, und damit wurde die Ehe als Beziehung zwischen Mann und Frau definiert. Der Abstimmungskampf wurde damals äussert energisch geführt, und viele religiöse Gruppierungen auch von anderen Bundesstaaten mischten mit eigenen Kampagnen mit. Die Ehe blieb darauf für gleichgeschlechtliche Paare bis 2013 verboten, bis das Oberste Gericht der USA Proposition 8 als verfassungswidrig einstufte.

Wie die Forscher nun feststellten, bekamen auch die Schüler*innen die Auswirkungen der Debatte zu spüren. Je hitziger die öffentlichen Diskussionen und je heisser die Phase im Abstimmungskampf wurden, desto mehr Vorfälle von Bullying, dem Mobbing und Schikanieren unter Schüler*innen, wurde festgestellt. So nahmen die homophoben Zwischenfälle an den Bildungsinstitutionen während dem Schuljahr 2008/09 um 10.8 Prozent zu. Bullying aufgrund der Rasse, der Ethnie, der Religion oder des Geschlechts nahmen im selben Zeitraum aber ab.

Untersucht wurden die Umfragen von Wissenschaftlern der University of Texas in Austin, der Texas State University und der Columbia University. Wie die Autoren erklären, denke man immer, dass die Jungen nicht zu hören, wenn die Erwachsenen oder die Politiker sprechen, doch das tun sie sehr wohl. Es habe sich zudem gezeigt, dass nicht nur LGBTI+ von homo- und transphobem Bullying betroffen sind, sondern auch Heterosexuelle.

Laut der Studie spielt es auch eine Rolle, wie Heterosexuelle bei den LGBTI+ Anliegen miteinbezogen werden. So zeigten jene Schulen, welche eine Gay/Straight Alliance auf dem Campus haben, deutlich tiefere Zahlen betreffend LGBTI+ Bullying als jene, welche keine solche Gruppe haben.